Wasserstoff-Netz: Gasnetz Hamburg nimmt weitere Stadtteile ins Visier
Gasnetz Hamburg erweitert seine Planung für das Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz HH-WIN. Während der H2EXPO, der Wasserstoffmesse im Rahmen der WindEnergy Hamburg, gibt das Unternehmen Erweiterungscluster für zusätzliche Hamburger Stadtteile bekannt. Aufgrund der Energiekrise im Zusammenhang mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine habe der grüne Energieträger noch mehr Relevanz für die Hamburger Industrie erhalten, heißt es aus der Hansestadt. Daher solle das Wasserstoffnetz in künftigen Ausbaustufen auch Industriestandorte im Nordwesten, im Süden und im Osten Hamburgs erreichen.
Wie Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, in einer Mitteilung betont, gehen die laufenden Netzplanungen schon jetzt weit über die zunächst geplanten 60 Kilometer Netzlänge hinaus, von denen die ersten 40 Kilometer Versorgungsleitung mit Hilfe einer Förderung im Rahmen des europäischen IPCEI Wasserstoff errichtet werden sollen. Dass Gasnetz Hamburg nun weitere Wasserstoff-Netzcluster ins Gespräch bringt, sei eine gute Diskussionsgrundlage, um noch mehr Wirtschaftsstandorte in unserer Stadt in Richtung einer klimafreundlichen und zukunftssicheren Energieversorgung mit grünem Wasserstoff zu transformieren.
Weitere Unternehmen anbinden
Die jetzt vorgestellten Erweiterungsgebiete zeigen mittel- bis langfristige Potenziale für den Ausbau des Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netzes HH-WIN auf. Mit dem erweiterten Netzgebiet bietet Gasnetz Hamburg weiteren Hamburger Unternehmen die Möglichkeit, von einer klimafreundlichen und nachhaltigen Versorgung zu profitieren. Im Nordwesten sind von Langenhorn bis Lokstedt Wasserstoffanschlüsse möglich. Mit einem Cluster Hamburg Ost ist insbesondere der Anschluss im Industrieschwerpunkt von Hammerbrook bis Billbrook realisierbar. Das Cluster Nordost könnte Industriestandorte zwischen Jenfeld, Tonndorf und Öjendorf abdecken. Die bereits im Hamburger Süden geplanten Leitungen bieten ausreichend Kapazität, sodass neben den großen Industrieunternehmen im Hafen auch weitere Firmen bis kurz vor der Grenze zu Niedersachsen angeschlossen werden könnten.
Die Realisierungszeiträume der neuen Cluster orientieren sich nach Angaben von Gasnetz Hamburg am Versorgungsbedarf, den das Unternehmen in seinen Gesprächen mit den Wasserstoff-Interessierten Unternehmen ermittelt. Bei ausreichender Nachfrage nach entsprechenden Wasserstoff-Netzanschlüssen sei ein Baubeginn einzelner neuer Cluster noch vor Ende des aktuellen Jahrzehnts möglich. (amo)