Gas

Zukunft Erdgas: Raustauschwochen verbessern die CO2-Bilanz

Mit Brennwert-Kesseln modernster Bauart lassen sich bei Erdgas-Heizungen große Mengen an CO2 einsparen. Das haben die Hersteller erkannt. Über eine Branchen-Initiative loben sie Zusatzprämien für den Austausch aus: mit Erfolg.
18.12.2019

In vielen Heizungskellern ginge es effizienter: Die Brancheninitiative Zukunft Erdgas wirbt für neueste Technologie – sicher auch im Eigeninteresse, vor allem aber im Interesse der Verbraucher und der Umwelt.

Die Brancheninitiative „Zukunft Erdgas“ hat zwischen März und Oktober 2019 insgesamt 6850 Abnehmer für ihre aktuellen Systeme der Gas-Brennwerttechnik gefunden – Energieversorger, Gerätehersteller, Handwerksbetriebe machten bei den „Raustauschwochen“ mit. Dabei lösten die Aktionspartner mit jedem eingesetzten Euro Investitionen in Höhe von 20 Euro aus. „Der Wärmemarkt gehört zu den Vorreitern der Energiewende, da er als einziger Sektor das Klimaziel 2020 sogar übertrifft“, erklärt dazu Timm Kehler, Vorstand der Brancheninitiative Zukunft Erdgas.

„Doch darauf können wir uns nicht ausruhen“, so Kehler weiter, „das Tempo muss jetzt noch einmal deutlich erhöht werden, denn mit dem Jahr 2030 ist die nächste Klimazielmarke schon in Sicht.“ Allein durch den diesjährigen Austausch von Heizungen werde langfristig das Einsparen von mindestens 400.000 Tonnen CO2 möglich. Doch das soll nur der Anfang sein: Mehr als 12 Millionen Heizungen in Deutschland sind nach Angaben der Brancheninitiative technisch veraltet und arbeiten ineffizient.

30 Mio. Tonnen CO2 jährlich

Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) hat ergänzend errechnet, dass sich knapp 30 Mio. Tonnen CO2 jährlich einsparen ließen, wenn man alle veralteten Heizgeräte durch moderne Gas-Heiztechnik austauschen würde. Um dieses Potenzial zu heben, gibt es die „Raustauschwochen“. Zusätzlich zur staatlichen Förderung erhalten Modernisierer hier eine Prämie in Höhe von mindestens 200 Euro, die von den Heizgeräteherstellern Brötje, Buderus, Bosch Junkers, MHG, Remeha, Vaillant, Viessmann und Wolf ausgelobt wird.

In den teilnehmenden Bundesländern Berlin, Brandenburg, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Schleswig-Holstein wurden so in diesem Jahr insgesamt knapp 62 Mio. Euro Investitionen ausgelöst, die überwiegend der heimischen Wertschöpfung zugutekommen. Kehler gibt sich hochmotiviert: „Alle mehr als 18.000 seit dem Start der Aktion im Jahr 2017 neu installierten Gasheizungen sparen über ihren gesamten Lebenszeitraum über 1 Mio. Tonnen CO2 ein. Wird die Heizungsanlage mit Solarthermie kombiniert oder Biogas genutzt, fällt die Einsparung sogar noch höher aus.“ (sig)