Strom

Erste Untersuchungen: Floating-PV hat wohl keine negativen Umweltauswirkungen

Die BayWa r.e. gehört zu den Vorreitern beim Ausbau von schwimmenden Solaranlagen. Nun hat das Unternehmen die Auswirkungen auf Gewässerqualität, Flora und Fauna untersucht – mit erfreulichen Ergebnissen.
17.05.2021

Die BayWa r.e. betreibt acht schwimmende Solarparks, vorwiegend in Holland.

Die BayWa r.e. betreibt seit fast einem Jahr im niederländischen Zwolle Europas größtes schwimmendes Solarkraftwerk. Genauso lange dauern die Untersuchungen zur Umweltverträglichkeit der neuen Technologie an. Bislang konnten keine negativen Auswirkungen auf Flora und Fauna sowie die Gewässerqualität festgestellt werden.

Gemeinsam mit der Hanze University of Applied Sciences Groningen und den Experten des Forschungsbüros Buro Bakker / ATKB haben die BayWa r.e. und ihre niederländische Tochter Groenleven die 73.000 PV-Module mit einer Leistung von gut 27 MWp unter die Lupe genommen. Nach Angaben der Forscher sei die Wasserqualität unter den Modulen auf dem gleich guten Niveau wie die angrenzende, freie Wasseroberfläche. Der Sauerstoffgehalt habe sich binnen eines Jahres nur minimal verändert.

Auswirkungen auf Artenschutz noch unbekannt

Die Abweichungen seien auf die wechselnden Wetterverhältnisse zurückzuführen und weniger auf die PV-Anlage selbst. Die Seeufer profitieren sogar von dem Solarkraftwerk in der Mitte des Sees. Wie die Untersuchungen zeigen, sorgen die Module für ein niedrigeres Windaufkommen auf der Wasseroberfläche, was wiederum für eine geringere Erosion an den Ufern sorgt und das Pflanzenwachstum fördert.

Die Auswirkungen auf den Fischbestand im Baggersee müssen noch weiter beobachtet werden. Hier konnte nach so kurzer Zeit noch keine eindeutige Aussage getroffen werden. Die Artenvielfalt soll jedoch durch sogenannte „Bio Huts“, Schutzgitterkästen, die mit Muscheln gefüllt und an der Unterkonstruktion der Solarmodule befestigt sind, angeregt werden.

Nächstes Projekt schon in der Umsetzung

Aus Sicht der BayWa r.e. seien die jetzigen Forschungsergebnisse nur ein erster Einblick in die Umweltauswirkungen von Floating-PV-Anlagen, nun gehe es um Langzeitstudien. Das Münchner Unternehmen errichtet derzeit bereits die nächste schwimmende Anlage in Holland. Die anvisierten 30 MWp stellen dann auch die bisher größte europäische Anlage in Zwolle in den Schatten. (lm)