Aachens größtes BHKW geht in Betrieb
Der Energieversorger Stawag hat am Donnerstag ein neues Blockheizkraftwerk (BHKW) in Aachen in Betrieb genommen. Die Anlage, die je 10 MW elektrischer und thermischer Leistung liefert, ist das größte BHKW der Stadt.
"Mit dem Wachstum unserer Stadt und unserer Hochschulen steigt auch der Energiebedarf, den wir möglichst umweltfreundlich decken möchten", erläutert Oberbürgermeister Marcel Philipp. Das neue BHKW steht am Hochschulerweiterungsstandort in Melaten. Die neue Anlage spart 58 Prozent CO2 gegenüber einer herkömmlichen Energieversorgung ein. Ihr Gesamtwirkungsgrad liegt bei 89 Prozent.
BHKW statt Braunkohle
Das BHKW befindet sich an dem Platz, wo die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH) vormals ihre Müllverbrennungsanlage betrieb. Das vorhandene Gebäude wurde entkernt, um Platz für Motor und Generator des BHKW zu schaffen. Auf dem Gelände daneben wurden eine Trafostation sowie zwei Wärmespeicher mit einer Höhe von insgesamt 30 Metern aufgebaut. Jeder dieser Speicher kann 340 Kubikmeter Heizwasser bevorraten. So will die Stawag Schwankungen im Wärmeverbrauch ausgleichen. Das knapp 15 Mio. Euro teure Projekt konnte sowohl finanziell als auch vom zeitlichen Ablauf her im geplanten Rahmen fertig gestellt werden.
Die Wärme, die zukünftig am Standort Melaten erzeugt werden soll, wird zur einen Hälfte direkt in das Wärmenetz der RWTH Aachen eingespeist, die andere Hälfte nutzt die Stawag für den Aachener Westen. Die Anlage soll jährlich rund 40 Mio. kWh Strom und 40 Mio kWh Wärme erzeugen. Damit können 11.500 Haushalte mit Strom versorgt werden. Aus Sicht der Stawag soll das BHKW schrittweise die Fernwärme ersetzen, die aus dem Großkraftwerk Weisweiler geliefert und aus Braunkohle gewonnen wird.
Weiteres BHKW geplant
Dieser Ausbau soll weitergehen, betont Frank Brösse, Geschäftsführer der Stawag Energie. "Um künftig noch mehr Wärme klimafreundlich vor Ort zu erzeugen, haben wir mit Planungen begonnen, in Aachen ein Blockheizkraftwerk mit einer Leistung von 20 MW zu bauen." (hol)