Wärme

Altötting: Erste Geothermie-Bohrung erfolgreich

In Garching an der Alz wird seit Mai gebohrt was das Zeug hält – jetzt zeigt der Fördertest im Geothermiefeld im Landkreis Altötting, dass sich die Arbeit gelohnt hat.
01.10.2018

Kaum ist die erste Geothermie-Bohrung in Garching an der Alz abgeschlossen, wird schon die nächste vorbereitet.

Das Ergebnis der ersten Geothermie-Bohrung in Garching an der Alz kann sich mit einer Fördermenge von 105 Litern pro Sekunde sehen lassen. Nachdem sich seit Frühjahr eine tonnenschwere Bohrmaschine von der RAG Austria durch das Erdreich im Landkreis Altötting gräbt, wurde nun die Endtiefe von 3832 Metern erreicht. Temperatur, Druck und Durchfluss lagen beim ersten Testlauf des Geothermiespezialisten Silenos Energy, einem Joint-Venture des österreichischen Unternehmens RAR Austria und der Strabag, im grünen Bereich. Dementsprechend starten nun die Vorbereitungen für die zweite Bohrung.

Dazu wird der Bohrturm nach einer routinemäßigen technischen Überprüfung um rund zwölf Meter auf den Startpunkt für das zweite Bohrloch versetzt. Silenos Energy hofft auf ähnlich heißes Thermalwasser wie bei der ersten Bohrung zu stoßen. Mit 125 Grad Celsius soll die unterirdische Quelle Strom und Wärme für die Region erzeugen.

Strom und Wärme aus der Tiefe

Sobald die zweite Bohrung abgeschlossen ist wird entschieden, aus welcher Sonde künftig warmes Thermalwasser gefördert wird und welche das abgekühlte Wasser nach Abgabe der Wärmeenergie wieder in die Gesteinsschichten zurückleitet. Geplant ist, dass das Geothermiefeld Energie für rund 6,2 MW thermische Leistung und 3,5 MW elektrische Leistung liefert. Über eine ORC-Anlage soll der Strom ins öffentiche Netz eingespeist und so bis zu 10 000 Haushalte versorgt werden.  Bis es soweit ist und die Tiefenbohrungen voraussichtlich Ende Januar 2019 abgeschlossen sein sollen, bietet Silenos Energy regelmäßig öffentliche Führungen auf dem Gelände an. (ls)