Wärme

Bayernwerk versorgt Wohngebiet mit nachhaltiger Fernwärme

Über ein innovatives Niedertemperaturnetz beheizt Bayernwerk schon bald das neue Wohnquartier Lerchenwinkel in Poing. Fünf Millionen Euro hat das Unternehmen dafür die in die Hand genommen.
02.06.2020

Spatenstich für die Geothermieanbindung des neuen Wohngebietes W7 im Poinger Lerchenwinkel: (v.l.) Robert Budde (Bayernwerk Natur Vertriebsleiter), Helmut Sloim (Projektleiter Arge), Thomas Stark (1. Bürgermeister Poing), Franco Gola (Geschäftsführer Bayernwerk Natur), Reinhard Tonollo (2. Bürgermeister), Werner Dankesreiter (3. Bürgermeister), Klaus Stemmer (Geschäftsführer Südhausbau)

Die Bayernwerk Natur GmbH (Bayernwerk) wird künftig das neue Wohngebiet im Lerchenwinkel in Poing im Landkreis Ebersberg mit umweltfreundlicher Fernwärme aus Geothermie versorgen. Nördlich der Bergfeldstraße entsteht eine moderne Quartierslösung mit voraussichtlich 220 Reihenhäusern und 730 Wohnungen. Das Areal umfasst 130.000 Quadratmeter, auf denen auch öffentliche Elektrotankstellen, E-Bike- und E-Lastenfahrradstationen sowie ein neues Gymnasium für etwa 1000 Schüler entstehen sollen.

Insgesamt wird der Lerchenwinkel in Zukunft mit 5384 Kilowatt Fernwärme versorgt. Möglich macht es ein innovatives Niedertemperaturnetz, welches einen höheren Anteil an Geothermie erlaubt. Der Vertrag hierzu zwischen dem Bayernwerk und der Arge, einem Zusammenschluss zwischen der Gemeinde Poing und verschiedenen Immobilienunternehmen, konnte bereits Anfang März unterzeichnet werden. 2022 werden die ersten Bewohner im Wohngebiet einziehen können.

Investition in Millionenhöhe

Der Lerchenwinkel wird mittels eines Schachtbauwerks an das bestehende Fernwärmenetz angeschlossen. Dabei wird die Wärmeversorgung aus dem Rücklauf des bestehenden Wärmenetzes erfolgen und mit einer Beimischung aus dem Vorlauf versorgungssicher aufgebaut. "Wir sind sehr erfreut, dass mit diesem innovativen Niedertemperaturnetz und weiteren Optimierungen bei der Erzeugungsstruktur sich der geothermische Anteil im ganzen Fernwärmenetz künftig weiter erhöhen lässt", erklärte Robert Budde, Bayernwerk-Vertriebsleiter. Rund fünf Millionen Euro investiert das Unternehmen in dieses Projekt.

Mit Hilfe der Tiefengeothermie wird circa 85 °C heißes Wasser aus 3000 Metern Tiefe an die Oberfläche gefördert, für die Fernwärmeversorgung eingesetzt und anschließend wieder zurückgeleitet. Die Erdwärme steht verglichen mit anderen regenerativen Energieformen damit unabhängig von Wetter, Tages- und Jahreszeit ununterbrochen zur Verfügung, ist importunabhängig und weitgehend preisstabil. (amo)