Wärme

Bonn: HKW Nord produziert nun auch umweltfreundliche Kälte

Mit einer jährlichen Einsparung von bis zu 194 000 Tonnen CO2 ist das Bonner Heizkraftwerk Nord eines der größten Klimaschutzprojekte im Rheinland.
07.08.2018

Mit PV-Anlage auf dem Dach – das HKW Bonn-Nord arbeitet mit mehreren Energieträgern

Künftig produziert das HKW Bonn-Nord nicht nur hocheffizient Fernwärme und Strom für die Universitätsstadt am Rhein, sondern es versorgt auch ein neues Fernkältenetz auf dem nahen Betriebshof Karlstraße. Dazu wurden im HKW Nord, dessen Dach im übrigen eine PV-Anlage ziert, zwei Absorptions-Kältemaschinen mit einer Kühlleistung von je 400 kW aufgebaut. Die jeweils sechs Tonnen schweren Maschinen produzieren Kälte mit bis zu sieben Grad Celsius, die im HKW zur Klimatisierung der technischen Anlagen sowie der Büro- und Schalträume eingesetzt wird.

Für das neue Fernkältenetz wurde ein 700 Meter langes Rohrleitungssystem verlegt. Künftig können daher auch der Neubau der SWB Energie und der Wasser-Tochter Bonn-Netz in der Karlstraße mit der im Heizkraftwerk produzierten Kälte versorgt werden. Die Absorptions-Kälte-Anlage benötigt dabei keine schädlichen Stoffe wie das Treibhausgas FCKW, das in klassischen Kälte-Anlagen eingesetzt wird, sondern läuft umweltfreundlich dank physikalischer Prozesse und unter Einsatz der vor Ort erzeugten Fernwärme.

Noch mehr CO2-Einsparungen

Diese Fernwärme wiederum wird dank einer Gas- und Dampfturbinenanlage mit Kraft-Wärme-Kopplung im HKW Bonn-Nord hocheffizient produziert. Das Team des Heizkraftwerkes Nord hat die Kältemaschinen selbst getestet und optimiert. Der technische Angestellte Rolf Driller freut sich über den erfolgreichen Start: „Die neue Kälte-Anlage hat ihre erste Bewährungsprobe in diesen heißen Sommertagen mit Bravour bestanden.“ Und sie trägt nun ihren Teil dazu bei, das sich die CO2-Einsparungen in Bonn-Nord – bislang immerhin 194 000 Tonnen! – noch günstiger entwickeln werden. (sig)