Wärme

Das Wiesbadener Rathaus bekommt Fernwärme

Die ESWE Versorgung verlängert ihr Fernwärmenetz bis zum Wiesbadener Schlossplatz. Möglicherweise werden auch die Gebäude des hessischen Landtags angeschlossen.
24.02.2020

In Abschnitten von 300 Metern in den Boden: Das Fernwärmenetz in Wiesbaden wurde um den Bereich des Schloßplatzes erweitert.

Die ESWE Versorgungs AG, Wiesbadens kommunaler Versorger, verlängert das konzerneigene Fernwärmenetz. Bis Oktober 2020 sollen das Alte und das Neue Rathaus in der hessischen Landeshauptstadt sowie der Neubau an der dortigen Ellenbogengasse folgen. Darüber hinaus ist der Versorger mit dem Land Hessen und Vertretern des Landtags in Gesprächen hinsichtlich einer möglichen Fernwärmeversorgung des Gebäudekomplexes, in dem das Landesparlament untergebracht ist. Hier stehen ohnehin Renovierungsarbeiten an.

In den kommunalen Gebäuden wird das wartungsarme und lokal emissionsfreie Fernwärmesystem eine in die Jahre gekommene Erdgasheizung ersetzen. Der Hauptgrund für die Fernwärme ist die wesentlich bessere Öko-Bilanz; es werden rund zwei Drittel der bisherigen CO2-Emissionen eingespart. Der Ausbau des Fernwärmenetzes ist eine der vielen Maßnahmen im städtischen Luftreinhalteplan, mit dem erfolgreich ein Dieselfahrverbot in Wiesbaden abgewendet werden konnte.

Gas- und Wassernetze werden miterneuert

Zentral gespeist wird das Fernwärmenetz unter anderem durch das Wiesbadener Biomasseheizkraftwerk. Hier wird Energie zur Verfügung gestellt, für die ansonsten 16 Millionen Liter Heizöl verfeuert werden müssten. Die regenerative Energienutzung reduziert damit den lokalen CO2-Ausstoß um rund 95 Millionen Kilogramm Kohlendioxid pro Jahr. „Die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz bestimmen immer mehr auch den Alltag der Bürgerinnen und Bürger“, sagt ESWE-Vorstandsvorsitzender Ralf Schodlok.

„Wir verfolgen bereits seit mehr als einem Jahrzehnt eine Energiestrategie, die zu nachhaltigen Erfolgen im Klimaschutz führt“, so Schodlok weiter. Da bei der Planung des Bauverlaufs die Interessen der zahlreichen Veranstalter auf dem Wiesbadener Markt- und Schlossplatz berücksichtigt wurden, kann nicht an einem Stück durchgebaut werden, sondern es werden Abschnitte von jeweils etwa 300 Metern Länge verlegt. Zugleich erfolgt bis Mitte September 2020 auch die Erneuerung von jeweils rund 300 Metern Gas- und Wasserleitungssystemen. (sig)