Dena: 2022 wurden mehr Gaskessel als Wärmepumpen verkauft
Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) hat ihren Gebäudereport 2024 vorgestellt. Unter dem Titel "Zahlen, Daten, Fakten zum Klimaschutz im Gebäude" werden die Herausforderungen für die Wärmewende und das Erreichen der Klimaneutralität in Deutschland beschrieben.
Die neuesten Daten verdeutlichen laut einer Mitteilung, dass trotz der bisherigen Anstrengungen die Energieverbräuche im Gebäudebereich kaum zurückgehen. Fossile Energien dominieren weiterhin die Wärmeerzeugung, und der Gebäudebereich ist mit rund 40 Prozent der Bereich, in dem die meisten CO2-Emissionen in Deutschland verursacht werden.
„Weckruf“ für die Wärmewende
Im Gebäudebestand entfallen immer noch fast 80 Prozent der Wärmeerzeugung auf fossile Energieträger wie Gas und Öl. Corinna Enders, Vorsitzende der Dena-Geschäftsführung, betonte: "Der Dena-Gebäudereport 2024 ist ein eindeutiger Weckruf: Trotz aller Anstrengungen müssen wir in der Wärmewende nun konkrete Taten folgen lassen.“
Die Zahlen und Fakten zeigten deutlich, dass der Gebäudebereich weiterhin eine maßgebliche Rolle beim Energieverbrauch und den Treibhausgasemissionen spiele. Um die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, sei ein entschlossenes Tempo bei der Umstellung auf erneuerbare Energien im Gebäudebestand unumgänglich.
Gemeinsame Anstrengungen für die Umsetzung
„Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, die Bundesförderung Effiziente Gebäude BEG sowie die neuen Regelungen zur kommunalen Wärmeplanung bieten wichtige Grundlagen, aber es bedarf jetzt der gemeinsamen Anstrengung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, um die notwendigen Veränderungen auch umzusetzen“, sagte Enders.
Der Gebäudereport der Dena zeigt auch: Bei Neubauten von Wohngebäuden dominiert seit 2021 die Wärmepumpe als Energieträger mit einem Anteil von über 50 Prozent, gefolgt von Gas und Fernwärme. Im Bestand hingegen dominieren Gas- und Ölheizungen.
Klimaneutralität in weiter Ferne
Der Endenergieverbrauch für Raumwärme und Warmwasser in Wohngebäuden wird weiterhin zu 66 Prozent von Öl und Gas gedeckt. Obwohl erneuerbare Energieträger in der Wärmeerzeugung an Bedeutung gewinnen, sind die bisherigen Entwicklungen nicht ausreichend, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Der Anteil der installierten Wärmepumpen im gesamten Gebäudebestand für Heizung und Warmwasser liegt lediglich bei 7,3 Prozent.
Obwohl die Absatzzahlen von Wärmepumpen im Jahr 2022 mit 53 Prozent die höchsten Wachstumsraten verzeichnen, werden immer noch am häufigsten Gaskessel verkauft. Wärmepumpen spielen eine entscheidende Rolle in der Energiewende, aber auch der Strom für ihren Betrieb muss aus erneuerbaren Energien stammen, stellt die Dena fest. Auch die gebäudenahe Photovoltaik übernehme eine wichtige Rolle, um den steigenden Strombedarf vor Ort erneuerbar zu decken.
Insgesamt bietet der Dena-Gebäudereport 2024 eine übersichtliche Zusammenfassung der aktuellen Daten zum Gebäudebestand in Deutschland und dient als wichtige Grundlage für die Debatte und Umsetzung von Veränderungen im Gebäudesektor. (hp)