Wärme

Drewag: Halbzeit für Fernwärme-Mammutprojekt

Die Drewag will das Fernwärmenetz rund um die Neustadt verstärken. Dazu muss die Wärme über die Elbe oder besser gesagt unter der Elbe durchgeleitet werden. Die Vorbereitungen für den Dükerbau stehen kurz bevor.
09.05.2019

Die Drewag verlegt Rohrabschnitt um Rohrabschnitt bis zur Elbe. Dort kommt demnächst ein Düker zum Einsatz.

Die Fernwärmeversorgung auf der Neustädter Elbseite in Dresden ist bislang nur über eine Hauptleitung mit zwei Heizkrafwerken verbunden. Langsam aber sicher gerät diese an ihre Leistungsgrenze, deshalb arbeitet die Drewag bereits seit Sommer 2017 an einer Redundanz.

Vor allem der nördliche Stadtteil Pieschen ist von den Netzengpässen betroffen und soll eine zweite Hauptleitung bekommen. Sie soll von der Semperoper in der Altstadt bis in den Stadtteil "Leipziger Vorstadt" verlaufen. Da ihr Weg von der Elbe gekreuzt wird, will die Drewag einen über einen Kilometer langen Tunnel verlegen. Losgehen soll es im Juni.

Maßnahmen kosten 41 Mio. Euro

Die Vorbereitungsarbeiten beginnen am Volksfestplatz der Sachsenmetropole. Anschließend soll eine Röhre mit einem Außendurchmesser von 3,20 Metern aus Stahlbeton-Fertigteilen in der Elbe verbaut werden. Ende November 2020 soll der Elbdüker fertiggestellt sein und laut Prognose der Drewag 100 Jahre halten.

Insgesamt wurden in den vergangenen zwei Jahren gut vier Kilometer Leitung auf der Nordseite der Elbe verlegt. Insgesamt müssen über zehn Kilometer für die Erweiterung der Fernwärmeversorgung neu gebaut werden. Zeitlich als auch streckenmäßig hat die Drewag also schon fast die Hälfte der Mühen geschafft. Kostenpunkt des Mammutprojekts: 41 Mio. Euro, wobei allein der Elbtunnel mit 9 Mio. Euro zu Buche schlägt.

Geplante Inbetriebnahme 2021

Sobald der Düker unter der Elbe verlegt und die zweite Fernwärmeleitung zum Gasturbinenheizkraftwerk Nossener Brücke eingezogen wurde, kann dann auch das Heizkraftwerk Mickten, das bislang mit 6 MW Leistung ebenfalls in die Versorgung eingebunden ist, außer Betrieb gehen.

Der Standort an der Nossener Brücke hält 270 MW elektrische Leistung bereit und liefert dank KWK-Abwärmenutzung 455 MW thermische Leistung für die Fernwärmeerweiterung. 2021 soll der neue Teil des Leitungsnetzes endgültig in Betrieb gehen. (ls)