Wärme

Enwag: Nahwärmenetz in Wetzlar wächst

Die hessische Energie- und Wassergesellschaft (Enwag) baut ein Nahwärmenetz für 120 Wohneinheiten: Dieses ist so konzipiert, dass es sukzessive weiter wachsen kann.
16.11.2021

Berndt Hartmann, Kaufmännischer Geschäftsführer der Enwag; Enwag-Projektleiter Florian Schäfer; Detlef Stein, Technischer Geschäftsführer der Enwag, und WWG-Geschäftsführer Harald Seipp stellten in der Heizzentrale die Pläne für das wachsende Nahwärmenetz vor (v.l.n.r.).

 

Ein eigenes Nahwärmenetz für ein ganzes Wohngebiet: Für Wetzlar ist es das bisher größte Projekt seiner Art, das die Energie- und Wassergesellschaft (Enwag) in Zusammenarbeit mit der Wetzlarer Wohnungsgesellschaft (WWG) umsetzt. Mit Hilfe einer eigenen Heizzentrale vor Ort werden die Gebäude klimafreundlich und energieeffizient mit Wärme und Warmwasser versorgt. Der zweite Bauabschnitt wurden begonnen, teilt der Versorger mit. Startschuss des Nahwärmeprojekts war im Jahr 2018, seither wurden bereits 80 Wohneinheiten im ersten Bauabschnitt an das Nahwärmenetz angeschlossen. Ab Dezember profitieren dann insgesamt 120 Wohneinheiten von der Wärmeversorgung. Kernstück der Heizzentrale ist ein Blockheizkraftwerk (BHKW).
 

Mit Enwag und WWG arbeiten in Dalheim zwei Unternehmen mit städtischer Beteiligung im Schulterschluss an einer dezentralen und klimaschonenden Energielösung. Der Versorger übernimmt neben der Investition auch die Wartung und Instandhaltung; am Schwalbengraben auch den Betrieb der Heizzentrale und des Verteilernetzes.

Heizzentrale wächst mit

Der Energieversorger hat die Heizzentrale so geplant, dass sie nach Bedarf wachsen kann. Nach und nach sollen insgesamt 295 Wohneinheiten angeschlossen werden. "Wir haben zunächst ein kleines BHKW-Modul eingebaut, das wir in einigen Jahren vergrößern können", führt Detlef Stein, Technischer Geschäftsführer der Enwag weiter aus. Die jetzige Version verfügt über eine thermische Leistung von 50 kW. Den Strom, den sie erzeugt, speist das Unternehmen in das Netz ein. Unterstützt wird das Blockheizkraftwerk von einem erdgasgetriebenen Heizkessel, der den Bedarf zu Spitzenzeiten deckt. Bis zu drei solcher Kessel könnten in Zukunft in der Heizzentrale Platz finden. Zwei Pufferspeicher befinden sich schon in der Anlage. (gun)