Wärme

Fern- statt Nahwärme in Iserlohn

Zwei Förderbescheide für die Modernisierung der Wärmeversorgung aus dem Landesprogramm "progres.nrw - Programmbereich Wärme- und Kältenetze" konnte Regierungspräsident Hans-Josef Vogel an die Stadtwerke Iserlohn übergeben.
16.07.2019

von links: Klaus Weimer, Geschäftsführer Stadtwerke Iserlohn GmbH, Hans-Josef Vogel, Regierungspräsident, Bezirksregierung Arnsberg, Reiner Timmreck, Geschäftsführer, Stadtwerke Iserlohn GmbH, Thomas Armoneit, Leiter des Bereiches „Technisches Management“, Stadtwerke Iserlohn GmbH, bei der Übergabe der Förderbescheide

Durch das Landesprogramm wird die Infrastruktur gefördert, die eine effiziente und klimafreundliche Wärmeversorgung ermöglicht. Gewisse Teile von Iserlohn sind beispielsweise noch nicht an das Fernwärmenetz angeschlossen. Die dortige Wärmeversorgung beruht auf dezentralen, zum Teil veralteten Erzeugungsanlagen mit unterschiedlichen Energieträgern. Die Förderung soll den Stadtteilen zugute kommen, die noch nicht an das Wärmenetz angeschlossen sind.

Für den Fernwärmeanschluss sind der Verteilnetzbau und der Ausbau der Kapazität des vorgelagerten Leitungsnetzes erforderlich. Die Versorgung des neu zu errichtenden Verteilnetzes erfolgt durch den Anschluss an das bereits bestehende Fernwärmeversorgungsnetz im Stadtteil Hombruch. Gefördert wird das Projekt mit 1,7 Mio. Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und Landesmitteln.

Andere Viertel haben ebenfalls veraltete Nahwärmnetze

Das Projektgebiet „Am Reiterweg“ befindet sich im Stadtteil Löbbeckenkopf. Die Gebäude entlang der Straße "Am Reiterweg" sind dezentral versorgt bzw. an ein Nahwärmenetz angeschlossen, das zum Areal eines zu Beginn der 1990er aufgegebenen Britischen Militärhospitals gehörte. Dieses Nahwärmenetz wurde Mitte der 1990er-Jahre von den Stadtwerken Iserlohn übernommen. Qualitativ entspricht es nicht den aktuellen Standards für den Bau von Fernwärmeleitungen. Dadurch kam es in den letzten Jahren zu zahlreichen Schäden am Rohrnetz. Die Wärmeverluste liegen bei über 50 Prozent.

Die Gebäude sollen an das zentrale Fernwärmenetz angeschlossen werden. Dafür sind der Verteilnetzausbau entlang des Reiterwegs und in einem Abschnitt der Ausbau der Kapazität im vorgelagerten Leitungsnetz erforderlich. Dieses Projekt wird ebenfalls aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung und Landesmitteln in Höhe von 790.951 Euro gefördert. Mit den beiden Projekten ist ein Angebot der Stadtwerke an die beteiligten Bürger verbunden, sich klimafreundlich und effizient aus dem zentralen Wärmenetz des Heimatversorgers zu versorgen. (bh)