Wärme

Fernwärme ist zu 30 Prozent erneuerbar

Das geht aus dem Hauptbericht des Fernwärme-Spitzenverband AGFW hervor. Demnach ist die Technologie deutlich "grüner" als der übrige Wärmemarkt.
01.02.2023

Bei der Fernwärme ist die Wärmewende bereits stärker fortgeschritten. (Symbolbild)

Noch ist der Anteil von Fernwärme im Wärmemarkt vergleichsweise gering: 14 Prozent der deutschen Haushalte heizen mit der Technologie. "Diese Zahl muss nach den Vorstellungen der Politik in den kommenden Jahren wei-ter steigen", sagt Hansjörg Roll, Präsident des Fernwärme-Spitzenverbandes AGFW, anlässlich des neuen AGFW-Hauptberichtes.

"Nach den Plänen der Bundesregierung soll der Wärmemarkt der Zukunft von zwei Technologien geprägt sein: klimaneutraler Fernwärme und Wärmepumpen", so Roll weiter. Mit dem Hauptbericht liefert der AGFW frische Zahlen zur leitungsgebundener Wärme- und Kälteversorgung sowie Kraft-Wärme-Kopplung. Dafür hat der Verband mit dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (Fraunhofer IFAM) zusammengearbeitet.

13 Prozent klimaneutral

"Die Fernwärme erreicht bereits heute einen Anteil von 30 Prozent klimaneutraler Wärmeerzeugung und ist damit besser aufgestellt als der übrige Wärmesektor, der durchschnittlich auf 13 Prozent klimaneutrale Wärmeerzeugung kommt", betont Karen Janßen vom Fraunhofer IFAM.

Grundlage des seit 1971 jährlich erscheinenden Berichts sind die AGFW-Mitgliederbefragung und Daten der statistischen Landesämter, die zum ersten Mal in die Erhebung einfließen. Die für den Bericht erhobenen Daten dienen als Basis für aktuelle Aussagen zur Fernwärme-Branche und für die weitere Gestaltung der Wärmewende.

31.000 Kilometer Netz

"Unsere Branche befindet sich auf einem guten Weg, auch wenn es teils starke regionale Unterschiede gibt", sagt AGFW-Geschäftsführer Werner Lutsch. "Doch mit einer Gesamtlänge von statistisch mehr als 31.000 Kilometern Fernwärme-Netz in Deutschland, also zweieinhalbmal das deutsche Autobahnnetz, haben wir eine gute Grundlage für einen weiteren engagierten Netzausbau".

Die die Fernwärme flexibel im Einsatz von Erzeugungstechnologien ist, solle insbesondere im urbanen Raum das Netz verstärkt ausgebaut werden. Damit der Transformationsprozess in der klimaneutralen Wärmeerzeugung gelingt, müssen verstärkt Technologien wie Geothermie, Abwärmenutzung, Großwärmepumpen, Solarthermie sowie Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen mit Wasserstoff als Brennstoff aus- und aufgebaut werden, so der Verband. (jk)