Wärme

Geothermie-Wärmepumpen-Kombi: Probebetrieb rückt näher

Mit der Anlieferung der notwendigen Wärmepumpen wurde ein weiterer Schritt in Schwerin Richtung Probebetrieb getan: Dieser soll bereits zur kommenden Heizsaison starten.
02.09.2022

Die 9,5 Tonnen schwere Wärmepumpe wird mit einem 50-Tonnen Mobilkran auf Schwerlastrollen verladen.

Die Wärmepumpen für den Bau der Geothermie-Anlage in Schwerin Lankow sind eingetroffen. Damit rückt der Probebetrieb der Anlagen-Kombination in der kommenden Heizsaison ein Stück näher, wie die Stadtwerke Schwerin mitteilen. Nach Fertigstellung des Gesamtprojekts im kommenden Jahr werden etwa 15 Prozent des Fernwärmebedarfs der Landeshauptstadt durch die Geothermie-Anlage abgedeckt. Kommt die Energie aus den stadtwerkeigenen Biogasanlagen hinzu, liegt der Anteil bereits bei 20 Prozent. Nach fast 30 Jahren wird das Heizkraftwerk komplett modenrisiert (wie die ZfK berichtete).

In der Geothermie-Zentrale auf dem Gelände des Heizkraftwerkes in Lankow werden insgesamt vier vom Hersteller Carrier in Lyon produzierte Wärmepumpen verbaut. Die jeweils knapp 9,5 Tonnen schweren Modelle vom Typ 61XWHHZE15, wurden heute Morgen mit Schwerlasttransportern angeliefert. Anschließend wurden sie von einem 50-Tonnen-Autokran entladen und mittels Schwerlastrollen in den Wärmepumpenraum der Geothermie-Zentrale eingebracht.

Wärmepumpen-Geothermie-Kombination, weil es anders nicht geht

„Das Besondere an unserer Geothermie-Anlage ist ihre spezielle Anpassung an unsere regionalen Gegebenheiten hier im Norddeutschen Becken. Die Sole in einer Tiefe von 1.340 Metern ist zwar kontinuierlich warm. Allerdings nicht so warm, dass ihre thermische Energie ohne Weiteres zur Fernwärmegewinnung ausreichen würde. Hier kommen unsere vier neuen Hochleistungs-Wärmepumpen ins Spiel, mit denen wir den vorhandenen Temperaturbereich der 56 Grad Celsius warmen Sole optimal nutzen und zielgenau sowie umweltfreundlich nach oben hin anpassen können,“ erklärt Josef Wolf, Geschäftsführer der Stadtwerke Schwerin. Denn die Wärmepumpen erhöhen die Vorlauftemperatur auf 75 bis 80 Grad.

René Tilsen, Projektleiter Geothermie bei den Schweriner Stadtwerken, erläutert die technische Funktionsweise: „Die vier Wärmepumpen werden in Reihe geschaltet arbeiten. Dabei wird eine kleinere Komponente vor drei baugleichen, leistungsstärkeren Modellen installiert. Die Gesamtleistung aller vier Wärmepumpen beträgt 7,35 Megawatt. Das Warmwasser durchfliest alle Wärmepumpen der Reihe nach und wird dabei jeweils um ein kleines Stück erhitzt, bis es nach der letzten Wärmepumpe die Vorlauftemperatur erreicht hat. Diese Schaltung dient der Verbesserung der Effizienz der Gesamtanlage. So können wir bedarfsgerecht und umweltschonend grüne Fernwärme für die Schweriner Haushalte produzieren.“ (gun)