Wärme

Holzbrennstoffe: Mehrheit der Haushalte heizt mit Scheitholz

Trotz leicht rückläufiger Tendenz ist Scheitholz aus dem Wald bei den Deutschen immer noch der beliebteste Holzbrennstoff, zeigt eine aktuelle Studie. Pelletheizungen werden immer beliebter.
02.06.2020

Mit Holz zu heizen ist keine Frage des Einkommens, heißt es in der Studie.

Scheitholz aus dem Wald war 2018 der mit Abstand bedeutendste Holzbrennstoff der privaten Haushalte, allerdings legen auch Pelletheizungen in der Verbrauchergunst zu. Das geht aus einer Studie der Infro e. K. Informationssysteme für Rohstoffe hervor. Diese hat den Energieholzverbrauch der privaten Haushalte in Deutschland mittels einer Befragung von 10.000 Haushalten und Hochrechnungen analysiert.

Die aktuelle Infro-Studie weist den Verbrauch privater Haushalte an Waldscheitholz für 2018 mit 18,2 Mio. Festmeter (Fm) aus. Die Anzahl der Haushalte, die Scheitholz verfeuern, ging mit 4,3 Mio. gegenüber 2014 um rund 15 Prozent zurück.

Viele Feuerstätten nicht mehr in Betrieb

Ursache hierfür ist insbesondere die Umsetzung der 1. Bundes-Immissionsschutz-Verordnung (1. BImSchV), die Betreiber von Altanlagen zur Einhaltung strengerer Grenzwerte u. a. für Feinstaubemissionen verpflichtet. Viele der rund 10 Mio. Scheitholz-Feuerstätten in Deutschland, darunter alte Kachel-, Kamin- und Badeöfen sowie Holzheizherde, werden der Befragung zufolge nicht mehr betrieben.

Zwischen 2014 und 2018 haben sich viele Hausbesitzer für die Anschaffung einer komfortablen Pelletheizung entschieden: 2018 stieg die Anzahl der mit Pellets heizenden Haushalte um 190.000, der Verbrauch an Holzpellets nahm von 2,3 Mio. auf 2,9 Mio. Fm Holz zu. Insgesamt hat sich der Energieholzverbrauch in privaten Haushalten zwischen 2014 und 2018 jedoch nicht wesentlich verändert, er lag 2018 mit 28,2 Mio. Fm deutlich unter dem im kalten Winter 2010 verzeichneten Spitzenwert von 33,9 Mio. Fm.

Einkommen spielt keine Rolle

Die Infro-Studie beleuchtet auch die soziale Struktur der Brennholznutzer. Demnach ist Heizen mit Holz keine Frage des Einkommens: Egal, ob das Haushalts-Nettoeinkommen bei 1000 oder 4000 Euro liegt, der durchschnittliche Brennholzverbrauch unterscheidet sich kaum. (amo)