Die zweite Ausschreibung von Förderungen für KWK-Anlagen zwischen 1 und 50 MW, die im Juni 2018 lief, war geprägt von einem Rückgang des Wettbewerbs und leicht steigenden Zuschlägen. Die Projektpipeline für die kommende Auktion ist leer, und bereits im Dezember wird die nächste Auktion durchgeführt. Julius Ecke, Prokurist bei energiewirtschaftlichen Unternehmensberatung Enervis: "Die Unterdeckung der letzten Ausschreibung zeigt auf, dass die Projektpipeline dünn ist."

Während bei der Auktion im vergangenen Dezember noch rund 225 MW an Geboten eingingen, waren im Juni nur noch Gebote über rund 91 MW zu verzeichnen. Innerhalb eines halben Jahres wandelte sich damit die Überdeckung von 125 Prozent der Ausschreibungsmenge hin zu einer leichten Unterdeckung von zwei Prozent der ausgeschriebenen Projekte. Dies stützt einen positiven Ausblick auf die kommende Auktionsrunde, so jedenfalls die Analyse von Enervis.

Größe der Anlagen sinkt, Preise steigen

Enervis fragt auch, wie konnte es zu einer solchen Rückgang kommen konnte. Einen wichtigen Grund sehen die Berater darin, dass die  durchschnittliche Größe der Anlagen deutlich gesunken ist. So waren in der Dezember-Runde noch zwei größere Projekte mit rund 30 MW erfolgreich; in der jüngst abgehaltenen Auktion fehlen vergleichbare Projektgrößen. Die mittlere Leistungsgröße der bezuschlagten Projekte liegt nur noch bei knapp 6,5 MW.

Nach Einschätzung von Enervis dürfte damit Teilnahme an der nächsten Auktionsrunde auch noch lukrativer werden, denn bei einer Unterdeckung am Markt steigen die Preise. Den interessierten Unternehmen raten die Energie-Fachleute, schnellstmöglich geeignete Projekte zu reaktivieren oder gar zu konzipieren. Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme an der Auktion ist allerdings - noch stärker als zuvor - den Markt richtig einzuschätzen und hierauf aufbauend das eigene Gebotsverhalten strategisch zu optimieren. (sig)