Wärme

Müllheizkraftwerk Frankfurt wird fit für Wasserstoff

Das Müllheizkraftwerk in der Mainmetropole kann künftig Wasserstoff für seine Brenner nutzen. Nun muss der Rest der Infrastruktur ertüchtigt werden.
27.09.2023

Im Frankfurter Müllheizkraftwerk stehen die Zeichen auf Wasserstoff.

Das Müllheizkraftwerk (MHKW) im Frankfurter Stadtteil Nordweststadt hat neue, wasserstofffähige Brenner bekommen. Damit soll die Müllverbrennung und folglich die Strom- und Wärmeerzeugung vor Ort klimafreundlicher werden.

Brenner sind eine Art Anzündhilfe für die sogenannten Verbrennungslinien. Sie werden lediglich für das Wiederhochfahren nach Revisionen oder Störungen benötigt. Im Dauerbetrieb – nach Erreichen der Zieltemperatur von 850 Grad – brennt der Abfall durch sich selbst. Sobald im Kessel ausreichend heißer Dampf für den Betrieb der Stromturbine entsteht, kann der Brenner wieder abgeschaltet und die Kraftstoffzufuhr gestoppt werden.

Drei Mio. Euro investiert 

Im Müllheizkraftwerk hat jede der vier Verbrennungslinien zwei Brenner. Diese konnten bislang nur mit Heizöl betrieben werden. Nun kann auf Erdgas und perspektivisch auf Wasserstoff umgestellt werden. Damit auch im ausreichenden Maß H2 zur Verfügung steht, muss jedoch in die Infrastruktur insbesondere in die Netze investiert werden.

Das MHKW in Frankfurt wird zu gleichen Teilen vom Abfallentsorger FES und dem Energieversorger Mainova betrieben. Insgesamt investiert die Betreibergesellschaft MHKW GmbH dieses und nächstes Jahr drei Mio. Euro in die neuen Brenner.

Verbrennung von über 500.000 Tonnen Müll und Wärme für 30.000 Haushalte 

Das Müllheizkraftwerk verwertet Restmüll aus Frankfurt und der Region sowie nicht recyclefähige Gewerbeabfälle. Die genehmigte Jahresmenge liegt bei 525.000 Tonnen. Daraus erzeugt die Anlage im Jahr deutlich über 500.000 MWh Wärme für die Versorgung von rund 30.000 Frankfurter Haushalten. Pro Jahr speist das MHKW zudem über 200.000 MWh Strom ins öffentliche Stromnetz ein. (lm)