Wärme

München: Zweite Geothermie-Bohrung ist abgeteuft

Die Fernwärme für München soll bis 2040 ausschließlich durch Tiefe Geothermie gewonnen werden. Am Standort Heizkraftwerk Süd wurde jetzt erfolgreich eine Dublette gebohrt. Die Temperatur des Wassers liegt bei 108 Grad Celsius.
24.01.2019

In München bauen die Stadtwerke München mit leistungsstärkste Geothermie-Kraftwerk Deutschlands – mit 50 MW (unser Bild), in Bruck übernehmen sie die technische Geschäftsführung.

Die Stadtwerke München (SWM) haben die zweite Bohrung für die Geothermieanlage am Standort Heizkraftwerk Süd erfolgreich abgeschlossen. Ihr Zielpunkt liegt in 3044 Meter Tiefe. Durch die Ablenkung der Bohrung ist die Bohrstrecke insgesamt 4060 Meter lang. Mit 108 Grad ist die Temperatur deutlich höher, als es die Fachleute der SWM erwartet hatten. Vor der Bohrung waren die Fachleute von 102 Grad ausgegangen. Die Schüttung liegt mit rund 100 Litern pro Sekunde im Bereich des Erwarteten.

Sehr zufrieden äußert sich Helge-Uve Braun, Technischer Geschäftsführer der SWM: "Ich bin sehr zuversichtlich, dass die tatsächliche Leistung der Anlage mehr als die geplanten 50 MW betragen wird." Damit könne man mehr als 80.000 Menschen in der Isarmetropole mit Ökowärme versorgen: "Die Anlage wird die bisher leistungsfähigste in München und die bislang größte Geothermieanlage Deutschlands."

2020 beginnt die Belieferung des Wärmenetzes

Die Arbeiten für die dritte von insgesamt sechs Bohrungen haben bereits begonnen. Bis Ende 2019 sollen alle Bohrarbeiten abgeschlossen sein. Parallel dazu wird die Heizzentrale gebaut, in der die Technik untergebracht wird. Nach Langzeitpumpversuchen soll die Anlage im Jahr 2020 ans Netz gehen. Die SWM betreiben aktuell fünf Geothermieanlagen in München und in der Region, darunter in Freiham, Sauerlach und in München-Riem.

Im Rahmen ihrer Ausbauoffensive Erneuerbare Energien bauen die SWM die erneuerbaren Energien ganzheitlich aus, im Strom- wie auch im Wärmebereich. Erklärtes Ziel des Versorgers ist es, bis zum Jahr 2040 München zur ersten deutschen Großstadt zu machen, in der die Fernwärme zu 100 Prozent CO2-neutral gewonnen wird. Den größten Beitrag dazu soll die Geothermie liefern. (sig)