Wärme

MVV verstärkt Engagement für Grüne Wärme in der Region Mannheim

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV stellt Wärmeerzeugung in den kommenden Jahren Schritt für Schritt auf erneuerbare Energien um.
03.02.2020

Der Umweltminister zu Besuch in Mannheim: Franz Untersteller gibt die neue MVV-Pipeline symbolisch frei.

Die MVV Energie AG (MVV) verstärkt ihre Kapazitäten bei der CO2-neutralen Fernwärme deutlich. Zu diesem Zweck hat der Mannheimer Energieversorger eine neue Anbindung der thermischen Abfallverwertung an das regionale Fernwärmenetz offiziell in Betrieb genommen. Die neue Pipeline verbindet die Müllverbrennungsanlage auf der zu Mannheim gehörenden Friesenheimer Insel mit dem Fernwärmenetz der MVV, das sich über die ganze Region Mannheim erstreckt.

Der MVV-Vorstandsvorsitzender Georg Müller und MVV-Technikvorstand Hansjörg Roll gaben an diesem Montag die Anbindung gemeinsam mit dem Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg, Franz Untersteller (Grüne), und dem Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) nach rund zwei Jahren Bauzeit symbolisch frei. Müller sprach von einem "ersten Meilenstein auf dem Weg zur Grünen Wärme" und teilte mit, dass nun bereits bis zu 30 Prozent des jährlichen Wärmebedarfs der MVV aus erneuerbaren Energien kommen.

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit

Für den baden-württembergischen Umweltminister Franz Untersteller ist der Start der Grünen Wärme ein wichtiger Erfolg für den Klimaschutz: "Die Grüne Wärme zeigt beispielhaft, wie die Energiewende heutzutage erfolgreich umgesetzt werden kann. Und wie Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit intelligent unter einen Hut gebracht werden können. Denn sie sind zwei Seiten einer Medaille." MVV investiert in die Weiterentwicklung seines Standorts auf der Friesenheimer Insel insgesamt rund 100 Millionen Euro. Für die insgesamt über drei Kilometer lange Anbindung musste ein gut 400 Meter langer Düker unter den Alt-Rhein erstellt werden.

Nach den Worten des Technikvorstandes Roll arbeitet MVV bereits an weiteren Projekten zur Dekarbonisierung der Fernwärme. So könne beispielsweise das bestehende Biomasse-Kraftwerk in Mannheim um eine Wärme-Auskopplung erweitert werden und ab 2024 dann einen zusätzlichen Beitrag für das Fernwärmenetz liefern. Allein in Mannheim spart Fernwärme bereits heute rund 300.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Mit der Grünen Wärme aus der thermischen Abfallverwertung fallen zusätzlich bis zu 100.000 Tonnen CO2 pro Jahr weg.

Fernwärme in Mannheim ein Erfolgsmodell

Oberbürgermeister Kurz unterstreicht die Bedeutung von aktivem Klimaschutz für die Stadt und die Region: "Vor zwei Jahren zu Baubeginn des Fernwärmeanschlusses habe ich betont, dass Klima-Ambitionen auch in Realität umgesetzt werden müssen. Genau das ist nun mit der Inbetriebnahme der Grünen Wärme in Mannheim der Fall. Sie reduziert CO2-Emissionen und ist ein Beitrag im Sinne einer nachhaltigen ökologischen Stadtentwicklung."

Müller blickt daher optimistisch in die Zukunft: "Mit unserer Grünen Wärme gewährleisten wir auch nach dem Kohleausstieg eine sichere Wärmeversorgung. Darauf können sich Mannheim und die Region verlassen." Das MVV-Fernwärmenetz hat eine Länge von 567 Kilometern und versorgt neben Mannheim auch Heidelberg, Schwetzingen, Brühl, Ketsch und Speyer. Allein in Mannheim nutzen mehr als 60 Prozent beziehungsweise 120.000 Haushalte die umweltfreundliche Fernwärme. (sig)