Wärme

Neubrandenburger Stadtwerke betreiben Kurzzeitwärmespeicher

Dieser soll kombiniert mit der neuen Power-to-Heat-Anlage, die nächstes Jahr in den Betrieb geht, überschüssigen Windkraftstom zwischenspeichern.
23.07.2021

Der Speicher ist 36 Meter hoch, hat einen Durchmesser von 30 Metern und ist mit 23 Mio. Litern Wasser befüllt

Nach gut zwei Jahren Bauzeit ist der Kurzzeitwärmespeicher der Neubrandenburger Stadtwerke GmbH (neu.sw) in Betrieb gegangen. Der Wärmespeicher sei das zentrale Element der "grünen Wärme-Wende" von den Stadtwerken und trage dazu bei, den Betrieb des Gas- und Dampfturbinenheizkraftwerks (GuD) weiter zu optimieren, teilt das Unternehmen mit.

Der Speicher ist 36 Meter hoch, hat einen Durchmesser von 30 Metern und ist mit 23 Mio. Litern Wasser befüllt. Mit einer Speicherkapazität von 700 MWh, kann der Fernwärmebedarf der Stadt Neubrandenburg an zwei Sommertagen zur Warmwassererzeugung abgedeckt werden. Die maximale Speichertemperatur beträgt 99 Grad.

30 Windkraftanlagen können so weiterlaufen

Im kommenden Jahr soll zudem eine Power-to-Heat-Anlage in den Betrieb gehen. Der dann überschüssige, grüne Strom wird mithilfe von drei Elektrodenkesseln in Wärme umgewandelt. Die Wärme wird wiederum im Speicher eingelagert und erst dann abgerufen, wenn die Neubrandenburger sie benötigen. So können laut dem Versorger rund 30 Windkraftanlagen weiterlaufen, die bei Überlast normalerweise heruntergefahren werden müssen.

Die Stadtwerke investierten mehr als zehn Mio. Euro in den Bau des Stahlkolosses. Weitere Modernisierungsmaßnahmen in die Fernwärmeversorgung, wie der Umbau des Aquiferspeichers zu einer Geothermieanlage und der Aufbau eigener Solarthermie, folgen. Bereits 2018 wurde eine der beiden Gasturbinen im GuD erneuert. Aufbauend auf zukünftige Technologien und Standards ist die Gasturbine in der Lage, Wasserstoff zu verbrennen. (gun)