Wärme

Neuer Dena-Gebäudereport beziffert Klima-Fußabdruck

40 Prozent aller Heizungen müssen altersbedingt in den kommenden Jahren ausgetauscht werden, ist eines der zentralen Ergebnisse: Passenderweise stiegen die Förderabrufe in 2020 stark an.
04.11.2021

40 Prozent der Treibhausgasemissionen sind auf den Gebäudesektor zurückzuführen.

Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) hat am Donnerstag ihren aktuellen Gebäudereport veröffentlicht. Dieser zeichnet ein Bild zum Gebäudestand in Deutschland und zu dessen Energieverbrauch,  sowie zu Wärmeerzeugern, Energieträgern und Klimabilanz des Sektors. Laut Pressemitteilung ist der Marktanteil beim Absatz von Verbrennungsheizungen (Öl- und Gaskessel) in 2020 erstmals unter 80 Prozent gesunken. 40 Prozent der Treibhausgase gehen auf den Gebäudesektor zurück.

Der Absatz von Wärmepumpen stieg um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, der Verkauf von Biomasseanlagen stieg um 140 Prozent. Gleichzeitig werden weiterhin 75 Prozent der Gebäude im Bestand mit den fossilen Energieträgern Öl und Gas beheizt, hier zeigt der Report auch regionale Unterschiede auf. Rund 40 Prozent der Heizungen sind älter als 20 Jahre und müssen damit in den kommenden Jahren ausgetauscht werden.

Förderungen werden vermehrt in Anspruch genommen

Die Basisdaten im Gebäudereport werden ergänzt durch drei Fokusthemen:  Das Kapitel „Förderlandschaft energieeffizienter Gebäude“ zeigt einen starken Anstieg bei den Abrufen der Förderprogramme des Bundes. Für den Neubau von Effizienzhäusern wurden 2020 mehr als doppelt so viele Anträge wie im Vorjahr gestellt (2020: rund 93.000 Anträge, 2019: rund 44.000 Anträge). Bereits im ersten Halbjahr 2021 gingen 62.000 Anträge ein.

Für die Sanierung zum Effizienzhaus verdoppelten sich die Förderanträge ebenso – von rund 11.000 Anträgen in 2019 auf knapp 20.000 Anträge in 2020. Im Förderprogramm „Heizen mit Erneuerbaren Energien“ waren 2020 Wärmepumpen und Biomassekessel als Wärmeerzeuger am stärksten gefragt.

BEHG macht bis zu zwölf Prozent der Heizkosten aus

Das Fokuskapitel „Graue Emissionen im Bauwesen“ beleuchtet die in Gebäuden gebündelten Emissionen, die für Bau, Herstellung und Transport aufgewendet wurden sowie Ansätze zur CO2-Reduzierung in diesen Bereichen. Der Hochbau in Deutschland verursacht mit rund sechs Prozent einen signifikanten Anteil der gesamten Treibhausgasemissionen. Über ein Drittel dieser Emissionen entfallen allein auf den Verbrauch von Beton und Zement. Das Kapitel „Steuern, Abgaben und Umlagen auf Energieträger im Gebäudesektor“ zeigt die Zusammensetzung der Energieträgerpreise. Der CO2-Preis des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) macht seit diesem Jahr zwischen sieben und zwölf Prozent der Heizkosten aus.

Der Gebäudereport kann hier heruntergeladen werden.