Wärme

Premiere: Thüringen nimmt erstes kaltes Nahwärmenetz in Betrieb

Mit oberflächennaher Erdwärme hat der Freistaat den Einstieg in die kalte Nahwärmeversorgung geschafft. 33 Wohnhäuser profitieren von der klimafreundlichen Wärme.
04.09.2023

Thüringen ist mit seinem ersten Niedrigtemperaturnetz der Wärmewende einen Schritt näher gekommen. Die Wärme wird via Erdkollektoren gewonnen.

In Werther im Landkreis Nordhausen wurde am Wochenende das erste kalte Nahwärmenetz Thüringens in Betrieb genommen. Ein geothermischer Erdkollektor versorgt seither das Wohngebiet Lehmkuhle mit 33 Wohnhäusern.

Ein Wasser-Glykol-Gemisch wird in dem 8000 Quadratmeter großen Kollektorfeld durch die Umgebungswärme auf Temperaturen zwischen acht und zehn Grad Celsius gebracht. Sole-Wasser-Wärmpumpen in den einzelnen Wohnhäusern sorgen anschließend für die richtigen Vorlauftemperaturen für Heizung und Warmwasser.

Bürgerenergiegenossenschaft hat investiert 

Der Clou an der Kombination aus oberflächennaher Erdwärme und Wärmpumpen: Im Sommer kann das System zur Gebäudekühlung eingesetzt werden, überschüssige Wärme wird dann einfach zurück in das Kollektorfeld geleitet.

Betrieben wird das Versorgungsnetz und der Erdkollektor mit einer Fläche von 8000 Quadratmetern von der TEAG-Tochter Thüringer Wärmeservice (TWS). Damit das Projekt realisiert werden konnte, haben die Bürger*innen vor Ort eine Bürgerenergiegenossenschaft gegründet und 330.000 Euro investiert.  Außerdem hat sich das Umweltministerium über das Förderprogramm „Green Invest“ mit rund 140.000 Euro an dem Vorhaben beteiligt. (lm)