Reallabor gestartet: Klimafreundliche Wärme für Kohleregionen
Eon will die kommenden fünf Jahre ein Niedrig-Temperatursystem zur Wärmeversorgung typischer Kommunen in deutschen Kohleregionen erproben. Am 1. Mai ist das Reallabor der Energiewende ist „TransUrban. NRW“ gestartet.
Vier Quartiere in Gelsenkirchen, Mönchengladbach, Herne und Erkrath sollen die Energiesysteme der fünten Generation in der Praxis testen. Jedes der vier Reallabore-Quartiere steht für einen anderen Innovationsschwerpunkt. Alle sollen jedoch über ein Niedrigtemperatur-Nahwärmenetz samt eigener Energieplattform versorgt werden.
Rechenzentren als neue Energiequelle
Dazu soll die bestehende Fernwärmeversorgung umgerüstet werden. Über die Integration von Low-Ex- oder Anergie-Systemen soll der Temperaturbereich des Netzes auf circa zehn bis 40 Grad Celsius abgesenkt werden. Dadurch sollen künftig Energiequellen wie Abwärme oder Geothermie zur Versorgung beitragen können. Aber auch eine Wärmeverschiebung zwischen Erzeugern und Verbrauchern soll dadurch möglich werden. So soll beispielsweise die Überschusswärme aus Industriebetrieben oder Rechenzentren für andere Gebäude genutzt.
Die Niedrigtemperaturnetze werden teilweise neu errichtet, aber auch in bereits bestehende Infrastrukturen integriert. Zusätzlich zur Abwärmenutzung und Geothermie sollen auch vermehrt Power-to-X-Technologien zum Einsatz kommen.
"Smart Quart" machte den Anfang
„TransUrban. NRW“ ist das zweite Reallabor der Energiewende das nun den Betrieb aufnimmt. Vergangenes Jahr startete bereits „Smart Quart“, im Rahmen dessen Innogy drei Quartiere smart und möglichst klimafreundlich machen will. Insgesamt hat das BMWi 20 Projekten nach erfolgreicher Teilnahme am Ideenwettbewerb eine Förderung zugesagt. Knapp 17 Mio. Euro gehen nun an „TransUrban. NRW“. (ls)