Wärme

Sonnen vernetzt Wärmepumpen

Der Energiedienstleister hat eine herstellerübergreifenden Softwarelösung entwickelt. Damit sollen auch die Batteriespeicher des Unternehmens noch intelligenter agieren.
02.06.2023

Sonnen will Wärmepumpen künftig intelligenter steuern. (Symbolbild)

Der Allgäuer Speicherspezialist Sonnen hat eine neue, herstellerübergreifende Softwarelösung entwickelt, um Wärmepumpen im Haushalt und mit dem Stromnetz einfacher und sicherer zu vernetzen. Erster Partner für die europaweite Kooperation ist der Wärmepumpenhersteller NIBE. Weitere Partnerschaften seien in Planung, teilt Sonnen mit.

Das erste Produkt will das Tochterunternehmen von Shell bereits in diesem Jahr lancieren. Dadurch soll die Sonnen-eigene Strombatterie noch intelligenter werden und per Software neben PV-Anlage, Batterie und dem Laden des E-Fahrzeugs zukünftig auch die Wärmepumpe steuern. Es sei keine zusätzliche Hardware mehr erforderlich, heißt es.

"Der Einbau von Millionen Wärmepumpen in ganz Europa unterstützt eine erfolgreiche Energiewende. Aber nur dann, wenn sie mit sauberem Strom betrieben werden und sich intelligent verhalten", sagt Oliver Koch, CEO von Sonnen.

Für das Unternehmen bedeute intelligentes Verhalten, dass die Wärmepumpe zum Aufheizen für Warmwasser und Heizen überschüssigen Solarstrom direkt vom eigenen Dach oder aus der "sonnenBatterie" nutze. Dies senke Energiekosten und auch den CO2-Ausstoß deutlich.

Keine zusätzliche Klimaanlage

Die Kunden der "sonnenCommunity" würden so aber auch das Stromnetz entlasten, da weniger oder gar keine Leistung zum Heizen aus dem Netz bezogen werden muss. Ist nicht genügend eigener Strom vorhanden, werde Ökostrom aus der sonnenCommunity bezogen. Im Sommer lasse sich das Haus über die Wärmepumpe und Solarstrom sogar effizient kühlen, sodass häufig keine zusätzliche Klimaanlage benötigt werde.

"Wärmepumpen können viel mehr als eine klassische Heizung", sagt Klaus Ackermann, Geschäftsführer, NIBE Systemtechnik. "Intelligente Wärmepumpen der S-Serie sind sowohl für die Aufgaben von heute als auch von morgen gut gerüstet."

Integration in virtuelles Kraftwerk

Die Integration ist demnach so angelegt, dass sich die Wärmepumpen als Teil von Sonnens virtuellem Kraftwerk gemeinsam mit E-Autos und sonnenBatterien im Verbund steuern lassen. In diesem intelligenten Netzwerk könne die Wärmepumpe gezielt dann aktiviert werden, wenn das Angebot am Strommarkt gerade höher als der Verbrauch sei.

Im virtuellen Kraftwerk von Sonnen könnten Wärmepumpen perspektivisch dann auch die Erbringung von Regelleistung unterstützen, wenn dies über längere Zeiträume erforderlich sei und damit zusätzliche Einnahmen für den Haushalt erzielen, wie es Sonne es bereits mit Batteriespeichern ermögliche. Voraussetzung ist allerdings ein intelligenter Stromvertrag von Sonnen. (jk)