Wärme

Spatenstich für Flusswärmepumpe in Mannheim

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV startet Bau einer Flusswärmepumpe auf dem Gelände der Grosskraftwerk Mannheim AG. Das Rheinwasser wird als Wärmequelle genutzt.
04.04.2022

(v.l.n.r.:) Spatenstich für die erste MVV-Flusswärmepumpe auf dem Gelände des GKM: MVV-Technikvorstand Hansjörg Roll, Umweltministerin Thekla Walker, Oberbürgermeister Peter Kurz und GKM-Vorstand Holger Becker.

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV hat den Spatenstich für seine Flusswärmepumpe am Rhein auf dem Gelände der Grosskraftwerk Mannheim AG (GKM) durchführt. Sie ist im Rahmen des Reallabors der Energiewende „Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) eine von insgesamt fünf Großwärmepumpen, die derzeit an verschiedenen Standorten in Deutschland mit unterschiedlichen Umweltwärmequellen gebaut werden, teilt das Unternehmen mit.
 

Nach den Worten von MVV-Technikvorstand Hansjörg Roll sei Fernwärme angesichts der aktuellen geopolitischen Situation wertvoller denn je für die Versorgungssicherheit in Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar: „Zu den grünen Technologien, mit denen wir die Wärme aus dem GKM nach und nach ersetzen, gehört ab 2023 auch die innovative Flusswärmepumpe. Sie verfügt über eine thermische Leistung von bis zu 20 Megawatt und eine elektrische Leistung von etwa sieben Megawatt. Unsere Flusswärmepumpe wird damit eine der größten Wärmepumpen Europas sein.“

Mehr als zwei Drittel der Haushalte werden versorgt

Mehr als zwei Drittel der Mannheimer Haushalte sowie die Nachbarstädte Heidelberg, Schwetzingen, Brühl, Ketsch und Speyer profitieren von der umweltfreundlichen Fernwärme. Mit der von Siemens Energy gelieferten Flusswärmepumpe, die das GKM für MVV in die Großwärmepumpenanlage integriert, kommen ab 2023 Wärme für weitere 3.500 Haushalte hinzu. Zudem spart sie jährlich rund 10.000 Tonnen CO2 ein.

Das Wissen, das im „Reallabor der Energiewende“ gewonnen wird, soll später dabei helfen, mit weiteren Wärmepumpen mehr grüne Wärme zu erzeugen. Das technische Potenzial ist enorm: Allein in Mannheim könnten Rhein und Neckar selbst bei konservativer Schätzung mindestens 500 Megawatt entzogen werden. Dies entspricht der maximalen Wärmeleistung des Block 9 im GKM und reicht aus, um rund 50.000 Haushalte mit Wärme zu versorgen.

Das Prinzip Flusswärmepumpe

Die MVV-Flusswärmepumpe wird die vorhandene Infrastruktur des GKM nutzen: insbesondere den leistungsfähigen Wassereinlauf, den Wasserauslauf und die Anbindung an das Fernwärmenetz. Zusammen mit dem Fernwärme-Großspeicher, der auf dem Gelände des GKM bereits vorhanden ist, bieten sich vielfältige Speicher- und Kombinationsmöglichkeiten. „Der Bau der MVV-Flusswärmepumpe hilft uns dabei, das GKM zukunftsgerichtet aufzustellen. Mit unserem Know-how und unserer Expertise tragen wir dazu bei, dass die Fernwärme in der Region Schritt für Schritt grüner wird“, betonte Holger Becker, Kaufmännischer Vorstand der Grosskraftwerk Mannheim AG. (gun)