Wärme

Stadtwerke Augsburg feiern zehn Jahre Biomasse-HKW

Die Bilanz des Holzheizkraftwerks in Bayerisch-Schwaben kann sich sehen lassen: Rund 570 000 Tonnen CO2 hat der Standort bis zu seinem zehnten Geburtstag eingespart. Für die Zukunft wollen die Stadtwerke Augsburg in die Sektoren E-Mobilität, Energieberatung und Speicherlösungen investieren.
17.07.2018

Die Stadtwerke Augsburg können mittlerweile auf eine zehnjährige Erfolgsstory ihres Holz-HKW zurückblicken.

Das Biomasse-HKW der Stadtwerke Augsburg (SWA) sorgt für Strom, Wärme und saubere Luft in der Stadt am Lech.  Seit der Inbetriebnahme im Jahr 2008 werden rund 24 000 Haushalte durch die Anlage versorgt. Damit konnten die Augsburger bislang auf  rund 280 Mio. Liter Heizöl verzichten.

Doch der Standort glänzt nicht nur mit den eingesparten 570 000 Tonnen CO2, sondern zeichnet sich durch einen nachhaltigen Einsatz von Ressourcen aus. Die 800 bis 1000 Kubikmeter Hackschnitzel, die täglich in der Anlage verbrannt werden, stammen aus den Restholzbeständen der regionalen Forstwirtschaft. So werden unnötige Transportwege und Emissionen vermieden und vorhandene Rohstoffe ausgeschöpft. Die bei der Befeuerung entstandene Asche wird wiederum als Dünger in der Landwirtschaft ausgetragen.

Kein Feinstaub dank Abgasreinigungsanlage

Das Heizkraftwerk ist rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche am Netz. 14 Mitarbeiter sorgen dabei für einen reibungslosen Betriebsablauf. Dank KWK-Technologie erzeugt der Standort nicht nur Fernwärme für 6000 Haushalte, sondern versorgt zusätzlich 18 000 Haushalte mit Strom. Aus den Schornsteinen raucht dabei nur Wasserdampf, denn eine Abgasreinigungsanlagen, sorgt dafür, dass kein Feinstaub in die Umwelt gelangt.

Auch wenn die Augsburger in Anbetracht von zehn Jahren regenerativer Wärmeversorgung allen Grund zum Feiern haben, steht der Versorger künftig vor einigen Herausforderungen. Nach der gescheiterten Fusion der Stadtwerke mit Erdgas Schwaben starteten die Augsburger einige Umstrukturierungsmaßnahmen.

Trotz Personalabbau, Aussicht auf neue Stellen

Rund 100 Stellen sollen bis 2020 sozialverträglich abgebaut werden, erklärte Stadtwerke-Chef Alfred Müllner im Gespräch mit der Augsburger Allgemeinen. Vor allem auf dem Strommarkt haben die Schwaben an Absatz und Erlösen eingebüßt. Doch Müllner blickt mit neuen Plänen in der Tasche zuversichtlich in die Zukunft: 80 bis 90 Mio. Euro will sein Unternehmen in die Daseinsvorsorge und Infrastruktur vor Ort investieren. Feststeht auch, dass das Dienstleistungsangebot in den Bereich E-Mobilität, Energieberatung und Speicherlösungen ausgebaut werden soll. Dafür braucht es mittelfristig mehr Personal, hieß es in dem Bericht. Bis 2022 werde man mehr Personal eingestellt haben, als man aufgrund der Restrukturierung gestrichen habe, so Müllner. (ls)