Die Stadtwerke Detmold haben ein 3,3-MW-Holzheizkraftwerk (HHKW) in Horn-Bad Meinberg in Betrieb genommen. Es wird mit jährlich circa 40 000 Tonnen Altholz aus der in der Region angesiedelten Möbelindustrie befeuert. Nach eigenen Angaben ist es das größte ORC-Holzheizkraftwerk Deutschlands und ein weiterer Schritt in der Umsetzung der Klimaschutzstrategie. Bis jetzt hat der Versorger über 50 Mio. Euro in die Umrüstung auf erneuerbare Energien und die Steigerung der Energieeffizienz vor Ort investiert.

Das  neue HHKW soll künftig 30 000 Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen und trägt für die Stadtwerke damit wesentlich zum Erreichen ihrer Klimaziele bei. Bis zum Jahr 2020 will der Versorger seine Emissionen um 60 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren. Das neue Biomassekraftwerk wurde gemeinsam mit dem Unternehmen Senne Energie aus Hövelhof umgesetzt. Während der Kraftwerksspezialist 49 Prozent am Standort Horn hält, gehört die Mehrheit den Stadtwerken.

"Schrittmacher" der Energiewende

Bereits 2011 wurde eine 7800 Meter lange Fernwärmeleitung von Horn nach Detmold gebaut. Nun soll das HHKW  rund 100 Mio. kWh Wärme pro Jahr für die Stadt bereitstellen und so rund 70 Prozent des Bedarfs decken. In Sachen Strom soll der Standort rund 7500 Haushalte mit 25 Mio. kWh jährlich versorgen. Bei einem Wirkungsgrund von 88 Prozent wird dabei vor allem auf einen effizienten Einsatz von Ressourcen geachtet.

Diese Größenordnungen haben sich die Stadtwerke einiges kosten lassen: Insgesamt 22 Mio. Euro hat das Projekt verschlungen. Das Engagement der Detmolder für die Energiewende wird jedoch auch gewürdigt: Die KlimaExpo NRW und die Landesregierung zeichneteten die Stadtwerke als „Schrittmacher“ in eine klimafreundliche Zukunft aus. (ls)