Wärme

Stadtwerke Münster starten iKWK-Projekt

Das innovative Kraft-Wärme-Kopplung-Projekt der Münsteraner soll bereits 2024 in den Betrieb gehen: Es umfasst neben einem BHKW auch eine Wärmepumpe sowie PtH-Anlage.
26.08.2022

Im Heizkraftwerk am Hafen gewinnen die Stadtwerke künftig auch mit Hilfe einer Großwärmepumpe Wärme. Die Großwärmepumpe nutzt dazu die Wärme des Dortmund-Ems-Kanals.

Die Stadtwerke Münster haben von der Bundesnetzagentur eine millionenschwere Förderzusage für ein innovatives Kraft-Wärme-Kopplungssystem (iKWK) erhalten. Dadurch wird die Finanzierung eines ersten Bausteins für die erneuerbare Fernwärmeerzeugung am Hafen gesichert. „Wir verfolgen konsequent den Weg zur grünen Fernwärme, den wir 2020 vorgestellt haben. Mit dem geplanten iKWK-System konkretisiert sich der erste Baustein“, lässt sich Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster, in einer Pressemiteilung zitieren. „Jedes einzelne Projekt macht die Fernwärme in Münster ein Stück ökologischer, nachhaltiger und unabhängiger von fossilen Brennstoffen.“

Zum Jahresende schreiben die Stadtwerke das Projekt aus, 2024 soll es in Betrieb gehen. Die neue Anlage wird drei Wärmeerzeuger kombinieren: Ein modernes Blockheizkraftwerk wird gleichzeitig sowohl Heizwärme als auch Strom produzieren. Es wird mit Erdgas betrieben und kann bei Stromausfall die gesamte Wärmeerzeugung am Hafen mit einer Ersatzstromfunktion wieder anfahren. Die geplante Wärmepumpe wird mit Ökostrom betrieben und kommt vollständig ohne fossile Energien aus. Ergänzt werden die beiden Wärmeerzeuger durch die bestehende Power-to-Heat-Anlage der Stadtwerke im Rundbunker am Hafenkopf. Sie erzeugt aus überschüssigem erneuerbaren Strom Wärmeenergie.

10 GWh pro Jahr ins Fernwärmenetz möglich

Das innovative KWK-System kann jährlich bis zu 10 Gigawattstunden Wärmenergie in das Fernwärmenetz einspeisen. Das entspricht dem Wärmebedarf von rund 800 Haushalten. Es ersetzt an gleicher Stelle ein bisheriges erdgasbetriebenes Blockheizkraft-werk, dessen Austausch technologisch ansteht.

Der grüne, technische Clou ist die Verbindung von Großwärmepumpe und Dortmund-Ems-Kanal: Die Großwärmepumpe gewinnt die Wärmeenergie aus dem Wasser des Dortmund-Ems-Kanals und speist die Wärmeenergie ins Fernwärmenetz ein. Negative Folgen für die Gewässerökologie sind nicht zu befürchten. Im Gegenteil: Weil das abgekühlte Wasser in den Kanal zurückgeleitet wird, hat die Anlage einen kühlenden Effekt auf das Wasser im Stadthafen.  (gun)