Wärme

Steag Fernwärme: Durch Brennstoffumstellung zur Energiewende

Fuel Switch für ein besseres Klima: Die Steag stellt zwei Fernwärmekessel von Kohle und Öl auf Erdgas um. Energieerzeugung aus Erdgas sei eine wichtige Brückentechnologie, heißt es aus Essen.
11.11.2021

Steag will die Fernwärme "grüner" machen.

Die Steag Fernwärme GmbH rüstet zwei bestehende Anlagen in Essen auf Erdgas um. Man habe der Mitsubishi Power Europe einen entsprechenden Auftrag erteilt, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

Die Kesselanlagen Essen-Nord und Essen-Rüttenscheid werden von Öl bzw. Kohle auf den deutlich emissionsärmeren Energieträger Erdgas umgestellt. Energieerzeugung aus Erdgas stelle in den kommenden Jahrzehnten eine wichtige Brückentechnologie dar, um die vereinbarten Klimazeile zu erreichen und Versorgungssicherheit zu gewährleisten, so lange erneuerbare Energien nicht in ausreichendem Maß zur Verfügung stehen, so die Mitteilung.

Lange Liste mit Aufgaben

Während das Heizwerk Essen-Nord insbesondere der Abdeckung von Spitzenlastbedarfen bei der Fernwärmeversorgung gerade während der Heizperiode in den Herbst- und Wintermonaten dient, versorgt die Steag-Anlage in Essen-Rüttenscheid vor allem die dortige Uniklinik sowie das Alfried-Krupp-Krankenhaus ganzjährig mit Fernwärme.

Nun steht ein Teilumbau der Kessel bei der Umstellung von Kohle auf Gas an, zudem der Austausch des bestehenden Leittechniksystems am Standort Rüttenscheid, die Demontage und Entsorgung der vorhandenen Komponenten sowie die Installation, Inbetriebnahme und der Probebetrieb der neuen Komponenten. Beide Anlagen werden laut Steag Fernwärme nach dem Umbau die neuesten Emissionsanforderungen gemäß der Bundesimmissionsschutzverordnung (13. BlmSchV) erfüllen und für einen Betrieb ohne ständige Beaufsichtigung (sog. BOP-Modus) aufgerüstet. Das Konzept des Brennstoffwechsels trägt insbesondere dazu bei, die CO2-Emissionen zu reduzieren.

CO2 einsparen durch Brennstoffwechsel

„Wenn wir an wirksame Mittel zur Erreichung der Energiewende denken, sollten wir auch an den Brennstoffwechsel denken. Dies ist ein sehr effizienter Weg, um die CO2-Emissionen bestehender Anlagen zu reduzieren, insbesondere angesichts der Zeit, die zur Erreichung der globalen Dekarbonisierungsziele zur Verfügung steht. Wir haben in den letzten Jahren erfolgreich Fuel-Switch-Projekte vorangetrieben und unsere Kunden dabei unterstützt, weniger emissionsintensive Brennstoffe zu nutzen", lässt sich Andreas Rupp, Leiter Vertrieb der Business Unit Service bei Mitsubishi Power Europe in der Mitteilung zitieren.

Gas als Brückentechnologie

Dirk-Michael Fabinger, Leiter des Bereiches Heizwerke und überregionale Netze bei Steag Fernwärme, ist überzeugt, dass die Zielsetzung, bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen, nur durch Nutzung modernster technischer Möglichkeiten erreichbar ist. „Dazu zählt gerade unter dem Gesichtspunkt der Wahrung von Versorgungssicherheit der Umstieg von Kohle oder Öl auf den deutlich weniger CO2-intensiven Energieträger Erdgas.“ (amo)