Wärme

Studie: 50 Mrd. Euro vermeidbare Heizkosten

50 Mrd. Heizkosten sind nach Angaben der DENEFF in den vergangenen zehn Jahren entstanden, die vermeidbar wären. Laut der Initiative würde auch eine konsequente Optimierung helfen: das Maßnahmenpaket.
06.02.2023

Durch die immens gestiegenen Heizkosten rückt auch der Energieverbrauch des deutschen Gebäudebestands in den Fokus.

50 Milliarden Euro Heizkosten: Diese wären vermeidbar gewesen, wenn die Gebäude energetisch optimiert worden wären, erläutert die DENEFF in einer Pressemitteilung. Die Heizkostensumme basiert auf den vergangenen zehn Jahren. Zusätzlich sind laut der Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) 10 Mio. Tonnen CO2 entstanden.
 

„Die Energiepreiskrise stellt Menschen und Unternehmen vor teilweise existenzielle Belastungen. Der politische Rahmen war für die unnötigen Verbräuche von Gebäuden, die durch schlechte Betriebsführung entstehen, bisher praktisch blind“, kritisiert Henning Ellermann, DENEFF-Geschäftsführer und Projektleiter. „Eine Priorität der Bundesregierung muss darum auch mit Blick auf die kommenden Winter eine Digitalisierungs- und Qualitätsoffensive sein, um diese spürbaren, einfachen Einsparpotenziale endlich zu heben. Die anstehende Novelle des Gebäudeenergiegesetzes muss hier jetzt endlich einen Rahmen setzen.“ Die Initiative hat deshalb ein Maßnahmenpaket vorgestellt, um daran anzusetzen „dauerhaft zehn bis 15 Prozent Energie“ einzusparen.

Die Maßnahmen umfassen (und können hier vollständig eingesehen werden):

  1. Erstens müssten die Verbraucherinnen und Verbraucher durch Qualitätssicherung bei Heizungen geschützt werden, denn gerade privaten Hauseigentümern und -eigentümerinnen fehle häufig das Wissen, ob und wie ihre Heizungsanlage optimiert werden könnte. 
  2. Zweitens wird eine Heizkostenbremse für Mietende durch eine Effizienzgarantie empfohlen. Denn da Vermietende Heizkosten umlegen, haben sie aktuell wenig Anreize, Anlagen zu optimieren. 
  3. Drittens müsse bei Großgebäuden ein einfaches, digitales Gebäude-Energiemanagementsystem ebenso Standard werden wie eine jährliche Energieverbrauchsmeldung. Große, professionell betriebene Gebäude hätten im Fall von Betriebsoptimierungen das größte ungehobene Einsparpotenzial.
  4. Viertens müsse die Förderung stärker an echten Energieeinsparungen ausgerichtet werden. Bisher reize die Gebäudeförderung nur Maßnahmen an, jedoch nicht gezielt nachgewiesene Einsparungen. 
  5. Fünftens sei es zielführend, alle energierelevanten Informationen durch ein digitales Gebäuderegister transparent zu machen. Die fehlende Verfügbarkeit selbst von bereits erhobenen Daten behinderten bislang Eigentümer und Eigentümerinnen sowie deren Dienstleistende und den Staat, Effizienzpotenziale in der Breite zu erschließen. 

Die Ergebnisse und Maßnahmen wurden gemeinsam mit der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online im Rahmen eines Forschungsprojekts erarbeitet. (gun)