Wärme

Studie: Flexible Wärmepumpen könnten Netzausbaukosten um Milliarden Euro senken

Eine neue Studie des Reiner-Lemoine-Instituts zeigt: Wärmepumpen in Kombination mit Wärmespeichern können für mehr Flexibilität im Netz sorgen und damit ordentlich Netzausbaukosten sparen. Gleichzeitig entlasten sie den Geldbeutel der Verbraucher.
08.12.2023

Wärmepumpen sind nicht nur zusätzliche Stromverbraucher, werden sie netzdienlich betrieben, können sie das Stromnetz entlasten und Kosten beim Netzausbau einsparen.

Das Reiner-Lemoine-Institut hat untersuchen lassen, wie sich ein flexibler Betrieb von Wärmepumpen auf den Netzausbau und seine Kosten auswirken könnte. Analysiert wurden drei verschiedene Szenarien. Die Ergebnisse zeigen einmal mehr: Flexibilität ist entscheidend, um die Energiewende möglichst schnell und kosteneffizient voranzutreiben.

Im „No-flex“-Szenario verfügten die Wärmepumpen über keinerlei Flexibilität. Im „Flex“-Szenario verfügen die Anlagen über eine mittlere, flexible Betriebsführung und im „Flex+“-Szenario ist ein hoher Grad an Flexibilität gegeben.

Einsparpotenzial in Höhe von 1,8 Mrd. Euro möglich 

Der günstigste Fall ist den Berechnungen zufolge das „Flex“-Szenario: Hier könnten die Netzausbaukosten um 3,7 Prozent (entspricht 1,33 Mrd. Euro) gesenkt werden. Gleichzeitig zeigen die Modellierungen, die mithilfe eines Open-Sources-Tools anhand von Angaben zu den Sektoren Strom, Wärme, Gas und Mobilität errechnet wurden, dass Wärmepumpen in Kombination mit Wärmespeichern kleiner dimensioniert werden können.

Das würde die Kosten für Wärmepumpen- und speicher trotz der zusätzlichen Investitionen in den Speicher um 0,46 Prozent und damit um eine halbe Mrd. Euro im Vergleich zum „No-Flex“-Szenario senken. Durch den flexiblen Einsatz von Wärmepumpen in Kombination mit Speichern könnten so insgesamt etwa 1,8 Mrd. Euro eingespart werden. (lm)