Wärme

Studie: Lausitz profitiert bei Wärmewende von Fernwärmenetzen

Drei Versorger aus der Lausitz haben sich zusammengetan, um herauszufinden, welcher Weg am besten zu „grüner“ Wärme führt. Der große Vorteil: Das Fernwärmenetz ist in der Region gut ausgebaut.
08.09.2023

Solarthermie könnte in der Lausitz großes Potenzial haben, denn an vielen Standorten liegt bereits ein Fernwärmenetz in der Nähe.

Die Fernwärmeversorger der Städte Hoyerswerda, Weißwasser und Spremberg haben die »Wissenschaftliche Transformationsstudie zur Dekarbonisierung der Wärmebereitstellung in der Region Hoyerswerda, Weißwasser und Spremberg bis 2050« beauftragt, um gemeinsam Lösungen für die Wärmewende zu finden.

Herausgekommen sind zwei große Ansatzpunkte: Vor allem in Spremberg und Hoyerswerda gibt es geeignete Flächen für Solarthermie in der Nähe von Fernwärmenetzen.  Zudem bietet der Scheibesee und der Bärwalder See das Potenzial für Gewässerthermie in einer Kombination mit Wärmepumpen.

70 Prozent der Haushalte könnten an Fernwärme angeschlossen werden 

Der große Vorteil der Lausitz, in der alle drei Versorger beheimatet sind, ist der gute Ausbau des Fernwärmenetzes. Mittelfristig ließen sich laut der Studie bis zu 70 Prozent der Haushalte an das Netz anschließen. Darüber hinaus zeichnet sich schon jetzt ab, dass die Zusammenarbeit der drei regionalen Wärmeversorger Synergien für die weiteren Planungen und Umsetzung heben wird.

Abwärme aus der Industrie und Kläranlagen, sowie Geothermie oder Biomasse aus Rest -und Altholz sind in der Region nur begrenzt möglich und verfügbar.

Von der Bevölkerungsentwicklung bis zu den Energiepreisen 

Erarbeitet wurde die Studie von einem Konsortium unter der Leitung des Fraunhofer IEG. Mitgewirkt haben das Fraunhofer ISI, die Tilia GmbH und die IREES GmbH. Die Autor*innen der Studie haben zunächst die Rahmenbedingungen für die zukünftige Wärmeversorgung in der Lausitz identifiziert. Dazu haben sie beispielsweise die Bevölkerungsentwicklung in der Region, die Entwicklung der Energiepreise und die Verfügbarkeit von Flächen für den Aufbau neuer Anlagentechnik berücksichtigt.

Weiter haben sie den Status quo der Wärmeversorgung in den drei Städten festgestellt und mithilfe von Prognosemodellen die Entwicklung des zukünftigen Wärmebedarfs bis 2050 ermittelt. Schließlich haben sie lokale und überregionale Erneuerbare Energiequellen zusammengetragen und deren Potenzial zur Deckung des zukünftigen Wärmebedarfs untersucht. (lm)