Wärme

SW Bayreuth startet iKWK-Großprojekt

Für kühle Köpfe und warme Füße soll die Energieversorgung der Universität Bayreuth modernisiert werden. Die örtlichen Stadtwerke vernetzen alle Einzelanlagen zu einem effizienten Netz.
26.10.2018

Bald müssen die Gasbrenenr weichen: Stadtwerke-Chef Jürgen Bayer (rechts) und Stadtwerke-Mitarbeiter Jan Passing freuen sich auf das Innovationsprojekt an der Uni.

Auf dem Campus der Universität Bayreuth könnte es im kommenden Jahr etwas lauter zugehen: Wenn alles nach Plan läuft, gehen die Umbauarbeiten für das Nahwärme- und Kältenetz nächstes Jahr in die Umsetzung. Aktuell planen die Stadtwerke ein neues BHKW, sowie eine Luft-Wärme-Pumpe und einen Elektrodenkessel für die Energieversorgung der Uni-Gebäude.

Im Moment decken zwei Gasbrenner mit einer Leistung von je 9,3 MW den jährlichen Wärmebedarf von 27 000 MW, für Abkühlung im Sommer sorgen drei Kältemaschinen, die pro Jahr 6000 MW erzeugen. Die beiden Gaskessel sollen künftig vom einem 3,5 MW starken BHKW ersetzt werden und nur noch als Redundanzen dienen. Die Luft-Wärme-Pumpe soll wiederum einem Teil der Abluft die Wärme entziehen und als Kühlanlage fungieren.

Intelligente Vernetzung

Der Elektrodenkessel mit einer Leistung von sechs MW kommt im Zuge der Netzstabilität zum Einsatz. Hat das Stormnetz Überkapazitäten, weil zu viel Strom eingespeist wird, kann der Kessel mit der überschüssigen Energie Wasser erhitzen und in das Nahwärmenetz der Universität einspeisen. Durch die Umleitung der Energie bleiben die Netzte stabil, ohne dass PV-Anlagen oder Windräder abgeregelt werden müssen.

Damit die Anlagen alle effizient zusammenarbeiten, müssen sie miteinander vernetzt werden. Nur durch den Informationsaustausch kann jedes Modul auf Änderungen reagieren und die Stadtwerke behalten den Überblick. Insgesamt sollen durch das intelligente Energiemanagement jährlich rund 5000 Tonnen CO2 eingespart werden. Das kostet die Stadtwerke allerdings auch gut fünf Mio. Euro. Wenn das Genehmigungsverfahren abgeschlossen ist, können die Baumaßnahmen starten.

2020 am Netz

Bevor die technischen Anlagen installiert werden können, müssen allerdings noch zwei Kühltürme abgerissen und ein neues Gebäude für die Energiezentrale errichtet werden. In zwei Jahren soll das Großprojekt dann seinen Dienst aufnehmen. (ls)