SW Rostock planen Geothermie-Projekt
Die Stadtwerke Rostock haben beim Bergamt Stralsund eine Konzession für die Aufsuchung von Erdwärmevorkommen in und um Rostock beantragt. Ein Unternehmenssprecher bestätigte gegenüber der ZfK einen entsprechenden Artikel in der Ostseezeitung. "Geothermie ist für uns ein spannendes Projekt. Wir wollen grüner werden, die Fernwärme sauberer machen. Erdwäme wäre für uns ökologisch absolut sinnvoll", sagte Oliver Brünnich, Vorstandschef der Stadtwerke Rostock, gegenüber der Regionalzeitung. Noch steht das Unternehmen beim Thema Geothermie ganz am Anfang. In einem ersten Schritt geht es nun um die Prüfung, welche Geothermie-Vorkommen sich im Einzugsgebiet befinden und ob deren Erschließung technololgisch und wirtschaftlich sinnvoll realisierbar ist. Eine weitere Voraussetzung ist, dass die Vorkommen sich in in angemessener Nähe zum Fernwärmenetz befinden.
Erhebliche Geothermie-Potenziale im Norddeutschen Becken
Aktuell erzeugen die Stadtwerke einen Großteil des Wärmebedarfs ihrer Kunden mittels Kraft-Wärme-Kopplung in einem gasbefeuerten Heizkraftwerk. Im Norddeutschen Becken gibt es erhebliche, zeitnah und relativ einfach erschließbare Potenziale für die Nutzung der Tiefen-Geothermie. In 1000 bis 2500 Metern Tiefe gibt es wasserführendes Sandsteinschichten. "Vergleichbar gute Voraussetzungen gibt es sonst nur im Alpenvorland", sagt Frank Kabus, Geschäftsführer des weltweit tätigen Unternehmens Geothermie Neubrandenburg. Das Beratungs- und Planungsbüro erarbeitet laut Kabus derzeit für einige Stadtwerke in Mecklenburg-Vorpommern Konzepte für die Erdwärme-Nutzung. Entsprechende Anlagen gibt es unter anderem bereits in Neustadt-Glawe, Waren an der Müritz und Neubrandenburg. Im Oktober wird auch in der Landeshauptstadt Schwerin mit dem Bau eines Geothermie-Kraftwerks begonnen. (hoe)