Wärme

Uniper: Industrielle Abwärme für die Fernwärmeversorgung

33 Mio. Euro investieren die Ruhr Oel GmbH – BP Gelsenkirchen und Uniper Wärme in ein gemeinsames Projekt, mit dem der Industrieverbund im nördlichen Ruhrgebiet modernisiert und dekarbonisiert werden soll.
15.07.2020

Uniper plant die Nutzung industrieller Abwärme für die Fernwärmeversorgung.

Die Ruhr Oel GmbH – BP Gelsenkirchen (ROG) plant in einem gemeinsamen Projekt mit der Uniper Wärme GmbH (UWG) die Nutzung industrieller Abwärme für die Fernwärmeversorgung. Insgesamt sollen ca. 33 Millionen Euro investiert werden. So soll der Industrieverbund im nördlichen Ruhrgebiet modernisiert und dekarbonisiert werden.

"Mit diesem Projekt gewinnen wir Wärme und nutzen die Abwärme der Prozessanlagen der Raffinerie effizienter. Nach ersten Berechnungen können wir dadurch rund 60.000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen. Mit der aus den Raffinerieprozessen ausgekoppelten Wärmeleistung können wir bis zu 30.000 Haushalte in Gelsenkirchen, Gladbeck und bis nach Recklinghausen mit Wärme versorgen", erklärt Nikola Feldmann, eine der beiden Geschäftsführerinnen der Uniper Wärme.

Erste Wärmeeinspeisung ab Ende 2022

Nach der Projektentwicklungsphase können ab Frühjahr 2021 die noch ausstehenden Genehmigungsverfahren, die Ausführungsplanung und schließlich der Bau der Maßnahme gestartet werden. Ab dem 4. Quartal 2022 könnte die erste Wärme ins Fernwärme-Netz der UWG eingespeist werden.

Nach ersten Konzepten würden aus dem nördlichen Teil der BP Raffinerie der ROG in Gelsenkirchen Scholven bis zu 60 MW industrielle Abwärme ausgekoppelt. Dafür würden parallel zur bestehenden Infrastruktur auf dem Raffineriegelände neue Quell-Wärmetauscher installiert, die die Abwärme aus acht Quellen in Prozessanlagen auskoppeln. Eine spätere Erweiterung um etwa zehn bis zwölf MW wäre denkbar.

Die ausgekoppelte Wärme der einzelnen Quellen soll dann über eine separate Infrastruktur gesammelt und zu einer neuen Übergabestation geführt werden, die UWG an der nördlichen Grundstücksgrenze der ROG errichten soll. Mit einer neu geplanten 2,7 Kilometer langen Fernwärmeleitung soll die Wärme in das Wärmenetz der UWG eingespeist werden. (amo)