Wärme

Wärmepumpen knacken 1-Millionen-Marke

Erneuerbare Energien sind im Wärmemarkt zwar auf dem Vormarsch, doch die Zahl der veralteten Heizungsanlagen überwiegt noch bei weitem.
06.08.2018

Sollen die Klimaziele eingehalten werden, spielen Wärmepumpen eine gewichtige Rolle. Der Bundesverband Wärmepumpe geht von bis zu 8 Mio. Wärmepumpen bis 2030 aus – um die Ziel zu erreichen.

Im vergangenen Jahr überstieg die Zahl der installierten Wärmepumpen in Deutschland erstmals die Marke von einer Million. Das haben Erhebungen des Schornsteinfegerhandwerks in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) und dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e.V. (BDH) ergeben. Wärmepumpen sind damit in rund fünf Prozent der Haushalte installiert.

Doch dies ist nur eine Momentaufnahme, denn die regenerative Wärmeerzeugung erfreut sich steigender Beliebtheit. 2017 war ein Plus von 17 Prozent bei neuen Wärmepumpen zu verzeichnen. Manfred Greis, der Präsident des BDH, verbreitet Zufriedenheit: "Drei Jahre in Folge wächst der Absatz von Wärmepumpen nunmehr überproportional. Mit einer Million Stück im Bestand sehen wir den Marktdurchbruch dieser Effizienztechnologie gegeben."

Ein weiter Weg bis zur Wärmewende

Doch ganz so weit, wie der BDH-Präsident es sieht, ist die Wende bei den Wärmepumpen noch nicht. Mit 7,5 Mio. Stück übersteigt zum Beispiel der veraltete Bestand an Gaskesseln immer noch den Bestand an den effizienten Gas-Brennwertkesseln von 5,8 Mio. Stück. Noch gravierender ist die Diskrepanz zwischen veralteten Öl-Heizwertkesseln mit fünf Mio. Stück gegenüber nur 0,7 Mio. effizienten Öl-Brennwertkesseln. Oswald Wilhelm, Präsident des ZIV, beklagt: "Der Modernisierungsmarkt stagniert. Damit können die enormen CO2-Minderungspotenziale im Gebäudebestand nicht schnell genug gehoben werden."

ZIV und BDH fordern daher die Politik dazu auf, die energetische Modernisierung des veralteten Heizungsanlagenbestands anzureizen. Als kontraproduktiv würde sich dabei das in einigen politischen Kreisen angedachte Auslaufen der Förderung der preisgünstigen und hocheffizienten Brennwerttechnik erweisen. "Solche Signale zu setzen, blockiert die energetische Modernisierung. Die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung rücken damit in immer weitere Ferne", so Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH. (sig)