Wärme

Wärmewende: Allein über Wärmepumpen wird es nicht gehen

Die Bundesregierung will ihre Klimaziele im Heizungsbereich vor allem über Wärmepumpen erreichen – hier könnte es in Anbetracht der schieren Anzahl an benötigten „grünen“ Heizungen und des Fachkräftemangels jedoch zum Ausbaustau kommen, der BSW plädiert daher für eine Stärkung der Solarthermie.
11.02.2022

Die Solarthermie gehört zu den effizientesten Wäremlieferanten, doch noch findet sie zu wenig Anklang in der Energiewende.

Bis 2030 soll die Wärmeversorgung in Deutschland zu 50 Prozent klimaneutral erfolgen, heißt es im Koalitionsvertrag. Die Hauptlast hierbei sollen die Wärmepumpen tragen, jedoch könnte die Technologie in Anbetracht der enormen Rollout-Menge und der begrenzten Verfügbarkeit von Strom an ihre Grenzen geraten. Der BSW plädiert deshalb dafür, Solarthermie stärker in die Wärmewende einzubeziehen.

Der Bundesverband rechnet mit einem jährlichen Potenzial von 100 TWh Nutzwärme, das als Warmwasserbereitung, Raum-, Fern- oder Prozesswärme vergleichsweise einfach erschlossen werden könnte. Einsatzorte könnten überall dort sein, wo Wärmepumpen aufgrund baulicher Gegebenheiten nicht in Frage kommen oder schlichtweg die Kapazitäten für den Ausbau fehlen, egal ob personeller oder netztechnischer Natur.

Solarthermie soll zur Solarpflicht zählen

Daher fordert der BSW, einen beschleunigten Solarthermie-Ausbau ganz oben auf die politische Agenda zu setzen. Sie soll als gleichberechtigte Schwestertechnologie der PV berücksichtigt werden und dementsprechend unter die Solarpflicht fallen.

Im Bereich von großen, solarthermischen Freiflächenanlagen, wie sie in Deutschland noch eine absolute Seltenheit sind, empfiehlt der Bundesverband eine eigene Ausschreibung noch vor der Sommerpause 2022. So sollen möglichst schnell 20 TWh Solarwärme auf den Weg gebracht werden. Darüber hinaus sollten Solarthermie-Anlagen auch im Baugesetzbuch Berücksichtigung finden.

Bisher sind dort verschiedene Vorhaben, unter anderem Windparks, gelistet, die im Außenbereich von Städten und Gemeinden privilegiert geplant und errichtet werden dürfen. Würde auch die Solarthermie dort erwähnt, brauchen Projektierer zwar immer noch eine Baugenehmigung aber immerhin kann auf das Bebauungsplan-Verfahren verzichtet werden – eine wichtige Erleichterung auf dem Weg zur klimaneutralen Wärme. (lm)