Wärme

Weniger CO2 durch Fernwärme: Ausbau Dresden-Nordwest abgeschlossen

Rund 45 Mio. Euro gibt die Drewag für das Gesamtvorhaben Dresden-Nordwest aus. In den nächsten Jahren sollen noch weitere Kunden an das Fernwärmenetz angeschlossen werden.
27.07.2021

Blick in den 242 Meter langen Elbdücker, der Dresden- Nordwest mit Fernwärme versorgt.

Ein Meilenstein in der Wärmeversorgung Dresdens ist geschafft: Mit über elf Kilometern neuer Fernwärmeleitungen hat Sachsenenergie das EFRE-Förderprojekt "Fernwärmeausbau Dresden-Nordwest" termingerecht fertiggestellt. Die jährliche CO2-Reduzierung beträgt 3500 Tonnen, teil der kommunale Versorger mit.

"Wir haben die ursprüngliche Zielstellung der Emissionsreduktion in der Leipziger Vorstadt und in Pieschen nochmal um fast zehn Prozent erhöht", sagt Rutger Kretschmer, Bereichsleiter für Kraft und Wärme, Sachsenenergie. Mit der Fernwärmetrasse im Elbdüker sei außerdem die Versorgungssicherheit deutlich gestiegen. Gleichzeitig habe der Energieversorger die Voraussetzung für den weiteren Ausbau nördlich der Elbe geschaffen.

Lieferverträge über 25 MW

Das Projekt wird gut angenommen: So haben 250 Gebäudeeigentümer bereits Wärmelieferverträge mit knapp 25 MW abgeschlossen, heißt es. Städtebaulichen Entwicklungsgebiete an der Leipziger Straße könnten direkt an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Die Hafencity sei bereits weitgehend versorgt und auch für Marina-Garden seien die Verträge unterzeichnet.

Bis zum Ende der Nutzungszeit wird das Heizkraftwerk in Mickten auf dem Gelände des Sachsenbades parallel zum Fernwärmeanschluss des Gebietes weiterbetrieben. Die Neuverlegung der Fernwärmeleitungen war teils mit erheblichen Verkehrseinschränkungen speziell in Pieschen verbunden.

Ausbau nördlich der Elbe

Der Elbdüker entstand als zweite Elbquerung, die rechtzeitig vor der Heizperiode im Dezember 2020 in Betrieb ging und so das in den vergangenen Jahren ausgebaute Fernwärmenetz nördlich der Elbe versorgt. Die bisher einzige Querung der Elbe innerhalb der Carolabrücke war an ihre Kapazitätsgrenze gestoßen.

Der weitere Ausbau des Fernwärmenetzes nördlich der Elbe ist bereits in vollem Gange und umfasst unter anderem den Anschluss der Fernwärmeinseln Dresden-Trachau und der Radebeuler Straße, so Sachsenenergie. Für die großen Wohnungsbauvorhaben in Mickten werde die Fernwärme als kostengünstiger und ökologischer Energieträger rechtzeitig mit dem Ausbau Richtung Elbepark zur Verfügung stehen.

45 Mio. Euro Gesamtkosten

In Dresden liegt der Marktanteil von Fernwärme bei etwa 40 Prozent, da bereits frühzeitig umgestellt wurde. Nach der Zustimmung des Stadtrats im Januar 2017 und der Fördermittelbewilligung durch die Landeshauptstadt Dresden und die Sächsische Aufbau Bank, begann im Sommer 2017 das Vorhaben zur Fernwärmeerschließung in Dresden-Pieschen und der Leipziger Vorstadt.

Für das Gesamtvorhaben Dresden-Nordwest gibt die DREWAG Stadtwerke GmbH als Unternehmen der Sachsenenergie-Unternehmensgruppe rund 45 Mio. Euro aus. Es wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und die Landeshauptstadt Dresden zur Reduzierung der CO2-Emission mit rund 8,9 Mio. Euro gefördert. Davon stellen die EU 80 Prozent und die Landeshauptstadt Dresden 20 Prozent zur Verfügung.

Weitere Netzanschlüsse

Der Abschluss des EFRE-Förderprojektes bedeutet aber nicht das Ende der Bauaktivitäten in Pieschen. In den nächsten Jahren werden noch weitere Kunden an das Fernwärmenetz angeschlossen, die die ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile der Fernwärme nutzen wollen. (jk)