Entsorgung

EEW startet Bau von Riesen-Klärschlammofen

Der Entsorger investiert 50 Mio. Euro in eine Monoverbrennungsanlage mit einer effizienten Phosphatrückgewinnung.
10.11.2021

Grundsteinlegung für die KVA Stavenhagen (v.l.n.r.): Morten Holpert, Technischer Geschäftsführer EEW Stavenhagen; Bernard M. Kemper, CEO EEW-Gruppe; Sarah Endres, Projektleiterin KVA Stavenhagen; Stefan Guzu, Bürgermeister Stavenhagen; Joachim Manns, COO EEW-Gruppe; Maik Lehmann, Kaufmännischer Geschäftsführer EEW Stavenhagen; Holger Heinig, Senior Projektleiter EEW Stavenhagen und Henrik Marschetzky, Projektleiter FBU

 

In Stavenhagen (Mecklenburgische Seenplatte) hat der Bau der bisher größten Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage (KVA) im Norden von Berlin begonnen. Es ist das zweite derartige Projekt von EEW Energy from Waste. Die Vorbereitungs- und Genehmigungsverfahren hatten rund zweieinhalb Jahre gedauert.

In der Anlage, die 2023 fertig sein soll, können maximal 160.000 Tonnen gepresster Klärschlamm thermisch verwertet werden, wie Bernard M. Kemper als Vorsitzender der EEW-Geschäftsführung zur Grundsteinlegung sagte. Es werden demnach rund 50 Mio. Euro investiert. Der Klärschlamm soll von Kommunen aus einem Umkreis von rund 100 Kilometern kommen, auch aus dem Norden Brandenburgs.

Grüne Wärme für Reuterstadt

Am Standort Stavenhagen wird die KVA künftig grüne Energie für Strom, Prozessdampf oder Fernwärme gewinnen. Das Wärmepotenzial der KVA Stavenhagen würde ausreichen, etwa 80 Prozent des bislang ermittelten Bedarfs der Reuterstadt zu decken. Wichtiger noch als grüne Energie sei jedoch das Rohstoffpotenzial der Anlage, sagte der EEW-Chef.

Bei der thermischen Behandlung des Klärschlamms würden jährlich etwa 15.000 Tonnen phosphathaltige Asche entstehen. „Wir haben Recyclingspezialisten an unserer Seite, mit denen wir mehr als 90 Prozent Phosphat zurückgewinnen können“, so Kemper weiter. Allein wenn Deutschland nur die ab dem Jahr 2029 gesetzlich vorgegebene Recyclingquote von 80 Prozent erfüllt, könnten bis zu 40.000 Tonnen Phosphor pro Jahr zurückgewonnen werden. (hp mit Material von dpa)