Entsorgung

Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungsverfahren ein

Nach dem Explosionsunglück in der Entsorgungsanlage des Chemparks mit sieben Toten richten sich die Untersuchungen gegen drei Mitarbeiter des Betreibers Currenta.
20.10.2021

Bei der Explosion war an dem Entsorgungszentrum in Leverkusen-Bürrig erheblicher Schaden entstanden.

 

Die Staatsanwaltschaft Köln hat bekanntgegeben, dass das im Zusammenhang mit dem Explosion eingeleitete Ermittlungsverfahren nun gegen individuell bezeichnete Personen geführt wird. Die Behörde hatte schon unmittelbar nach dem Unglück am 27. Juli mit sieben Toten ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung und fahrlässiges Herbeiführen einer Explosion eingeleitet. Sie will herausfinden, ob menschliche Fehler zu dem Unglück geführt haben.

Betroffen von den Ermittlungen sind drei Mitarbeiter*innen von Currenta. Die Polizei am Dienstag die Geschäfts- und Betriebsräume des Chempark-Betreibers aufgesucht sowie die Privaträume von vier Mitarbeiter*innen durchsucht.

„Erwartbarer Schritt“

Currenta habe großes Interesse daran, dass die Ursachen des tragischen Explosionsunglücks aufgeklärt werden, schreibt Currenta in einer Pressemitteilung. Bei der Untersuchung arbeite das Unternehmen eng mit den Ermittlungsbehörden und den anderen Fachbehörden zusammen.

In einem Videostatement bezeichnete Currenta-Geschäftsführer und Arbeitsdirektor Wolfgang Homey die Ermittlungen gegen Mitarbeiter des Unternehmens als drastischen, aber erwartbaren Schritt. „Bis zum Abschluss des Verfahrens darf es zu keiner Vorverurteilung unserer Kolleg*innen kommen“, betonte Homey.

Ermittlungen dürften einige Zeit dauern

Die Klärung der Ursachen werde einige Zeit in Anspruch nehmen. „Der Unfall wird so umfassend wie möglich untersucht. Daraus ziehen wir die notwendigen Konsequenzen für den zukünftigen sicheren Betrieb der Sonderabfallverbrennungsanlage in Bürrig“, so Homey weiter.

Derzeit finden dort Instandhaltungsarbeiten statt. Die Arbeiten sind nach Aussagen von Chempark-Leiter Lars Friedrich sehr umfangreich und werden voraussichtlich mehrere Monate dauern. Der Zeitpunkt der Wiederinbetriebnahme ist noch offen. (hp)