Karriere

Wissen, Kontakte, Netzwerk: DSW21-Chefin Heim gibt Karrieretipps

Als Topspeakerin beim ZfK-Frauennetzwerk sprach die Stadtwerkechefin über ihren Werdegang, teilte eigene Erfahrungen – und gab einen Einblick in die Dortmunder Wärmewende.
26.03.2024

DSW21-Chefin Heike Heim (links) im Gespräch mit Christiane Wolff.

"Sich bietende Chancen ergreifen und neuen Situationen mit einem mutigen Sprung ins kalte Wasser begegnen": Treffender hätte Moderatorin und Netzwerkgründerin Christiane Wolff (Gründerin "Nettwerk") den Rückblick auf Heike Heims bisherigen Karriereweg kaum zusammenfassen können.

Von ihrem Wirtschaftsingenieursstudium mit der Fachrichtung Elektrotechnik, das sie als die einzige Frau ihres Semesters antrat, über fast zehn Jahre internationale Berufserfahrung als Unternehmensberaterin bis zum Posten der Vorstandsvorsitzenden bei den Stadtwerken Dortmund, kurz DSW21, – Heim blickt bereits jetzt auf ein beeindruckendes Erfahrungsportfolio zurück. Was sie dabei immer begleitet habe, seien Kontakte, Wissen und Unterstützung aus Netzwerken gewesen, erzählte die Managerin bei der jüngsten Veranstaltung des ZfK-Frauennetzwerks.

"Aussprechen, was du sagen willst"

"In Summe wäre ich heute sicher nicht da, wo ich jetzt bin, wenn ich keine Netzwerkpflege betrieben hätte", erklärt Heim. Sich proaktiv einzubringen und Wissen anzubieten, das man teilen und diskutieren möchte, sei dabei essenziell.

"Du musst aussprechen, was du sagen willst, deinen Beitrag anbieten." Wenn das gelingt, können sich laut der gebürtigen Mainzerin Möglichkeiten eröffnen, deren Effekte sich immer weiter multiplizieren.

Veraltetes Dampfnetz in der Nordstadt

Eine sich bietende Chance hat auch die Stadt Dortmund in Sachen Wärmewende genutzt – genauer gesagt bei der Umstellung auf Fernwärme. Die Herausforderung dabei: Das veraltete Dampfnetz der Nordstadt war ineffektiv. Es bestand keine Verbindung zum moderneren Heißwassernetz.

Die Lösung wurde in der Ausweitung des in kleinem Rahmen bereits bestehenden Abwärme-Liefervertrages mit den Gasrußwerken Dortmund gefunden. Was folgte, waren der Umbau des fossilen Fernwärmesystems mit Investitionen von fast 200 Mio. Euro, die Anbindung industrieller Abwärme und der Austausch der alten Netze, der im laufenden Betrieb quartiersweise durchgeführt wurde.

Einsparungen von 45.000 Tonnen CO2 im Jahr

Das Ergebnis dieses von Heim als durchaus riskant bezeichneten Schrittes kann sich sehen lassen. "Wir haben dadurch die CO2-Last in der Wärmeerzeugung extrem verringert", sagte sie.

"Im Vergleich zu mit Gas erzeugter Wärme sparen wir circa 80 Prozent ein". In absoluten Zahlen seien nur durch die Umstellung der Bestandskunden 45.000 Tonnen CO2 pro Jahr.

Knackpunkt der Wärmewende

Bei allen positiven Auswirkungen sieht Heim dennoch große Schwierigkeiten, wenn es um die Finanzierung der Wärmewende geht. Die 200 Mio. Euro, die die Stadt bisher investiert hat, würden aktuell nur zwölf Prozent des Wärmebedarfes Dortmunds abdecken.

Der Gesamtausbau läge bei 1,6 Mrd. Euro. Um diese Baumaßnahmen möglich zu machen, werde es neue Finanzierungsquellen brauchen.

Herausforderung Verkehrswende

Auch müssten neben der Wärmeversorgung noch für andere Bereiche, wie beispielsweise die Umstellung des ÖPNV auf E-Mobilität, Gelder aufgebracht werden, erläuterte Heim. Im Falle der Stadtwerke wird das in den nächsten fünf Jahren ebenfalls mehrere Hundert Millionen Euro beanspruchen.

"Wenn man sich nur mal den Mikrokosmos Dortmund anschaut, sieht man ja, welche immensen finanziellen Herausforderungen das werden", sagte die Dortmunder Stadtwerkechefin. (hb)

Die nächste Veranstaltung des Netzwerks „Frauen in der Kommunalwirtschaft – powered by ZfK“ wird am 25. April 2024 um 8:30 Uhr stattfinden. Als Topspeakerin dürfen wir Janina Mütze, die Mitbegründerin und Geschäftsführerin des innovativen Umfragetools Civey begrüßen.Sie wird, angelehnt an ihren eigenen Werdegang, über Frauen in Führung und Gründung sprechen und auf das Thema Demokratie und Haltung im Arbeitsalltag eingehen. Anmelden können Sie sich bereits jetzt über diesen Link.