E-Mobilität

Berlin und Bayern top, der Südwesten greift an

Beim Ladesäulenregister des BDEW rückt Baden-Württemberg den Gewohnheitsgewinnern auf die Pelle.
09.04.2021

Die Zahl der öffentlichen Ladesäulen wächst enorm.

Berlin liegt beim Ladesäulenregister des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) weiterhin in Führung. Der Gewinner des Städterankings hat den Vorsprung sogar weiter ausgebaut. Bei den Flächenländern bleibt Bayern die Nummer eins, wird aber mittlerweile von Baden-Württemberg bedrängt.

Der Bundeshauptstadt ist es nach BDEW-Angaben im vergangenen Jahr gelungen, die Anzahl der öffentlichen Ladepunkte von 974 auf 1694 zu erhöhen – das entspricht einem Zuwachs von über 70 Prozent. Berlin wird dicht gefolgt von München (1310) und Hamburg (1226); dann folgt Stuttgart (616). Neu in den Top 10 und aus dem Stand auf Platz fünf gelandet ist Wolfsburg mit 467 Ladepunkten – ein Zuwachs von 1500 Prozent innerhalb eines Jahres. 2019 gab es dort 28 Ladepunkte.

Im Ländervergleich bleibt Bayern mit einen Zuwachs von knapp 50 Prozent und 8325 Ladepunkten auf Platz 1. Baden-Württemberg folgt auf Platz 2 – der Südwesten steigerte die Anzahl seiner Ladepunkte um 70 Prozent auf 7047. Es folgen Nordrhein-Westfalen mit 6164, Niedersachsen mit 3783 und Hessen mit 2775 Ladepunkten. In der Gesamtbetrachtung ist die Zahl der öffentlichen Ladepunkte bundesweit um 66 Prozent auf rund 40.000 gestiegen.

Entwicklung ist kein Selbstläufer

Diese dynamische Entwicklung ist laut BDEW aber kein Selbstläufer. „Wir haben auch einige Sorgenfalten auf der Stirn“, berichtet Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Für den massiven Ausbau der Ladeinfrastruktur bräuchten die Betreiber Planungssicherheit. Ständige neue Vorgaben für technische, aber nicht notwendige Nachrüstungen – wie aktuell bei der Ladesäulenverordnung diskutiert – machten den Betrieb der Ladesäule unwirtschaftlich.  „Dies wird uns nicht schneller voranbringen“, meint Andreae.

Weitere Fesseln, die gelöst werden müssten, seien die schnelle und unbürokratische Bereitstellung von Flächen für Ladestationsstandorte, die Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und die Entbürokratisierung der Förderprogramme. Und zu guter Letzt müsse auch das 1000-Standorte-Programm unter Gewährleistung einer klaren Wettbewerbsperspektive zügig umgesetzt werden. (wa)