E-Mobilität

Berliner Stadtreinigung setzt erstmals Fahrzeuge auf Wasserstoff-Basis ein

Zwei Fahrzeuge wurden bereits übergeben, weitere 12 sollen folgen. Knapp 25 Mio. Euro an Fördermitteln erhält das Vorzeigeprojekt. Hersteller Faun hat ambitionierte Pläne.
15.06.2021

So ähnlich könnten die Fahrzeuge aussehen, die der Hersteller Faun an die Berliner Stadtreinigung (BSR) übergeben hat. (Symbolbild)

Die Berliner Stadtreinigung (BSR) setzt ab sofort zwei Wasserstoffbrennstoffzellen-Fahrzeuge in der Abfallsammlung ein. Weitere 12 emissionsfreie Brennstoffzellen-Fahrzeuge sind geplant, wie der Entsorger mitteilt. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und der Hersteller Faun übergaben die erste Lieferung an den BSR-Fuhrpark.

Die Berliner Fahrzeuge sind mit einer 85-KW-Batterie, einer 30-KW-Brennstoffzelle und acht Kilogramm Wasserstoff ausgestattet. Damit seien sie passgenau auf das Sammelrevier der Hauptstadt abgestimmt, heißt es. Denn neben der notwendigen Reichweite weisen die Fahrzeuge auch eine Nutzlast von 11 Tonnen auf.

12.000 Wasserstoff-Nutzfahrzeuge bis 2026

Nach Angaben der BSR erhält das Projekt Fördermittel von knapp 25 Mio. Euro aus dem "Sofortprogramm Saubere Luft 2017-2020" und aus Fördermitteln der Förderrichtlinie Elektromobilität des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Die NOW GmbH koordiniert das Programm, der Projektträger Jülich setzt es um.

Entwickelt hat die Fahrzeuge das Unternehmen Faun, ein Hersteller von Müllfahrzeugen und Kehrmaschinen aus Osterholz-Scharmbeck (Niedersachsen). Faun will 2026 bis zu 12.000 wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge in Betrieb bringen.

400 MW Elektrolysekapazität

Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich das niedersächsische Unternehmen mit Industriepartnern im Projekt "Clean Hydrogen Coastline" zusammengetan. In den nächsten fünf Jahren sollen bis zu 400 MW Elektrolysekapazität mit Speicherung von Wasserstoff ins Energiesystem gespeist werden. (jk)