E-Mobilität

Dekra crasht Elektroautos – und gibt Entwarnung

Das Sicherheitsniveau bei Serienfahrzeugen ist vergleichbar mit konventionellen Verbrennern. Dies gilt auch für Ersthelfer.
12.11.2019

In puncto Sicherheit stehen Serien-Elektrofahrzeuge ihren konventionell angetriebenen Pendants keineswegs nach. Das haben Crashtests der Sachverständigenorganisation Dekra ergeben. Für ein gemeinsames Forschungsprojekt mit der Verkehrsunfallforschung der Universitätsmedizin Göttingen wurden ein Renault Zoe und drei Nissan Leaf gegen einen Pfahl gefahren. Dabei waren die Geschwindigkeiten weitaus höher, als sie bei Standard-Crashtests üblich sind.

Das Hochvoltsystem schaltet sich ab

Fazit der Unfallforscher: Die getesteten Elektrofahrzeuge stehen vergleichbaren konventionell angetriebenen Fahrzeugen bei der Sicherheit in nichts nach. Die Schadensbilder seien vergleichbar. Das Hochvoltsystem der Elektrofahrzeuge wurde jeweils beim Crash zuverlässig abgeschaltet. Trotz massiver Deformation der Antriebsbatterie sei es in keinem Fall zu einem Brand gekommen.

Grundsätzlich wäre gerade der seitliche Baumanprall bei derartigen Geschwindigkeiten kaum zu überleben. Das gelte aber für jede Art von Pkw, ganz unabhängig von der Antriebsart, so die Dekra.

Die Löschlanze löscht die Batterie von innen

Im Anschluss an die Crashtests wurden Versuche gemacht, mit welchen Verfahren und mit welchen Hilfsmitteln die Rettungskräfte die Insassen am besten aus den Wracks herausholen könnten. Da immer wieder Probleme beim Löschen brennender Antriebsbatterien genannt werden, wurde auch ein neues Löschsystem getestet, die Löschlanze. Sie kann, falls Teile einer Antriebsbatterie doch in Brand geraten sind, von der Feuerwehr direkt in das Akkugehäuse eingeschlagen werden. Damit finden die Löscharbeiten quasi innerhalb der Batterie statt, um die Ausbreitung des Feuers auf weitere Batteriezellen zu stoppen, erklärt Dekra-Unfallforscher Markus Egelhaaf. Die ersten Erkenntnisse mit dem Verfahren seien positiv, für eine endgültige Aussage sei weitere Forschung nötig.

Insgesamt, so das erste Fazit, können die Rettungsarbeiten mit den Mitteln der Feuerwehr ebenso schnell wie bei konventionell angetriebenen Fahrzeugen durchgeführt werden. Auch für Ersthelfer bestehe keine erhöhte Gefahr. (wa)