E-Mobilität

Dena: Neuwagen lassen CO2-Emissionen steigen

Schuld, dass die durchschnittlichen CO2-Emissionen bei Neuwagen in die Höhe schießen, haben SUVs und Fahrzeuge der oberen Mittelklasse. Dennoch kaufen mehr Deutsche Fahrzeuge mit alternativen Antrieben als 2016, so der Dena-Monitoringbericht.
16.08.2018

Die Deutschen kaufen zunehmend Neuwagen – darunter auch deutlich mehr Fahrzeuge mit alternativen Antireben als noch 2016. Ihr Marktanteil stieg von zwei Prozent auf 3,4 Prozent. Allerdings erhöhte sich der durchschnittliche CO2-Ausstoß aller neu zugelassenen Fahrzeuge 2017 (+0,4 Gramm pro Kilometer), ergibt der Dena-Monitoringbericht.

Grund sind verbrauchsstarke SUV und Fahrzeuge der oberen Mittelklasse, die immer beliebter werden, während sich emissionsärmere Pkw der Kompakt- und Mittelklasse schlechter verkaufen. Insgesamt liegen die CO2-Emissionen der deutschen Neuzulassungen mit 127,9 Gramm pro Kilometer sieben Prozent über dem europäischen Flottendurchschnitt von 119,5 Gramm pro Kilometer. Setze sich der Trend fort, wird das EU-Flottenziel von 95 Gramm pro Kilometer weder von Deutschland noch der EU bis 2020 nicht erreicht, so die Dena.

Insgesamt 3,4 Neuzulassungen 2017

Wichtig sei nun, dass man zügig wirksame Maßnahmen einführe, um den Kauf emissionsarmer Pkw attraktiver zu machen, unterstreicht Dena-Chef Andreas Kuhlmann. Seine Agentur rät in ihrer Leitstudie Integrierte Energiewende, die Dienstwagenbesteuerung technologieoffen an den CO2-Ausstoß zu koppeln. Mittelfristig sollte man auch die Energiesteuersätze fossiler Kraftstoffe deutlich stärker an deren CO2-Intensität koppeln.

Insgesamt kauften die Deutschen vergangenes Jahr 3,4 Mio. Neuwagen. Das sind zwei Prozent mehr als 2016. Mit 96,6 Prozent machen konventionelle Antriebe den größten Anteil daran aus. Während Benziner zulegten, nahm der Anteil dieselbetriebener Pkw hingegen um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ab. Zusammengenommen wurden 15 Prozent mehr SUVs und Geländewagen gekauft, bei Fahrzeugen der oberen Mittelklasse waren es 18 Prozent mehr. Der Absatz von Kompakt- und Mittelklassewagen sank hingegen um fünf beziehungsweise vier Prozent.

Hybridfahrzeuge dominieren

Der Zugewinn bei alternativen Antrieben liege vor allem daran, dass mehr Hybrid- und Elektrofahrzeuge verkauft wurden (+85 Prozent). Aufgrund der Verlängerung der Energiesteuerermäßigung für Erdgas (Compressed Natural Gas – CNG) und Flüssiggas sind auch die Neuzulassungen von CNG-Pkw im Vergleich zu 2016 um 30 Prozent gestiegen.

Insgesamt dominieren Hybridfahrzeuge den Markt der alternativen Antriebe mit 71,8 Prozent (84 675 Pkw). Es folgen reine Elektrofahrzeuge mit 21,3 Prozent (25 056 Pkw), Erdgasfahrzeuge mit 3,2 Prozent (3723 Pkw) und flüssiggasbetriebene Fahrzeuge mit 3,7 Prozent (4400 Pkw).

In den ersten fünf Monaten 2018 setzte sich der Aufwärtstrend bei den alternativen Antrieben fort. Besonders CNG-Pkw (+542 Prozent) und reine Elektrofahrzeuge (+82 Prozent) legten gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Den kompletten Bericht finden Sie hier. (sg)