E-Mobilität

Der Elektroauto-Markt ist stark unterversorgt

Laut PwC wächst die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen exponenziell, es gibt aber zu wenige Modelle.
08.05.2019

Die Nachfrage nach Elektroautos wächst schneller als das Angebot attraktiver Modelle, meint PwC.

Die Produktion von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen hält mit dem Wachstum der Nachfrage nicht Schritt. Das zeigt der "Autofacts"-Trendbericht der Unternehmensberatung PricewaterhouseCoopers (PwC) auf Basis von Zulassungszahlen in den globalen Automärkten. Der Markt für Elektromobilität sei in Europa derzeit sichtbar unterversorgt, so PwC-Analyst Felix Kuhnert. Es fehle immer noch die notwendige Produktauswahl. Angekündigte Modelle etablierter Hersteller ließen auf sich warten, so Kuhnert.

Die Nachfrage für Elektroautos und Hybride wachse exponenziell. Batteriebetriebene Elektroautos seien dabei mit einer Wachstumsrate von 85,4 Prozent auf 295.888 Einheiten das am stärksten wachsende Segment. Insgesamt legten die Zulassungen von E-Fahrzeugen in den europäischen Top-5-Märkten Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien um 34,5 Prozent zu. Bei Plug-in-Hybriden sank die Zahl der Neuzulassungen zwar um 6,3 Prozent, was aber mit dem Abwarten auf die neu vorgestellten Modelle europäischer Hersteller zu erklären sei.

Boom in den Niederlanden

Einer der wichtigsten europäischen Märkte für E-Mobilität sind die Niederlande. Dort wuchs der Absatz der batterieelektrischen Fahrzeuge im ersten Quartal 2019 um 120 Prozent. "Das Beispiel Niederlande veranschaulicht sehr eindrücklich: Wenn die Infrastrukturprobleme gelöst sind, entfaltet der E-Mobility-Markt eine hohe Dynamik und belegt außerdem: Der reine Batterieantrieb hat das Potenzial, sich als Antriebsform der Zukunft durchzusetzen", so Kuhnert.

Der Marktanteil der Batteriefahrzeuge in den weltweit größten Märkten liegt laut PwC derzeit bei 2,1 Prozent – bei exponenziellem Wachstum. Ab einem Marktanteil von etwa 3 Prozent könne man erfahrungsgemäß davon sprechen, dass eine Marke oder eine Technologie wirklich im Markt angekommen ist, so PwC-Analyst Christoph Stürmer.

Voraussichtlich werden in diesem Jahr 2,7 Mio. batterieelektrische Fahrzeuge produziert. Bis 2025 könne sich die Zahl gemäß PwC-Prognose mindestens auf acht Millionen verdreifachen. Bei den Plug-in-Hybriden erwartet PwC für 2019 rund 1,5 Mio. produzierte Einheiten, hauptsächlich im Segment der Premiummarken. Bis 2025 sei ein Anstieg um etwa das Vierfache auf gut fünf Mio. Fahrzeuge möglich, so Stürmer. (wa)