E-Mobilität

Die neue Mobilität robust machen

Eine Studie aus Baden-Württemberg untersucht, wie sich die Verwundbarkeit digitaler Mobilitätssysteme reduzieren lässt.
26.01.2024

Das Mobilitätssystem der Zukunft muss resilient gegen Gefahren gemacht werden.

Die Gesellschaft stellt hohe Anforderungen an die Mobilität der Zukunft. Umweltfreundlich muss sie sein, am besten natürlich emissionsfrei. Digitalisiert sowieso. Mobilität muss zuverlässig sein, jederzeit und möglichst allen Menschen zur Verfügung stehen. Doch mit jeder Anforderung wachsen auch die Gefahren.

Damit das Mobilitätssystem der Zukunft verlässlich genutzt werden kann, „müssen wir schon heute potenzielle Störereignisse an Fahrzeugen und Infrastruktur diskutieren und Lösungswege dafür aufzeigen“, sagte Franz Loogen, Geschäftsführer der Landesagentur e-mobil BW. An diesem Punkt setze eine neue Studie der Agentur an. Ihr Ziel ist zu zeigen, wie die Verwundbarkeit des Mobilitätssystems minimiert werden und gleichzeitig gesellschaftliche Funktionen, wie Güterversorgung, Arbeitswege und soziale Teilhabe sichergestellt werden können – das alles natürlich auch bei Extremwetterereignissen und Cyberangriffen. Es geht also darum, agil mit zukünftigen Risiken umzugehen.

Krisenmanagement mit allen Akteuren

Wie gelingt es also, die „transformative Resilienz“ in der Mobilität zu stärken? Die Studie empfiehlt dazu, Krisenfrüherkennung institutionell zu verankern. Vorgeschlagen wird ein von allen Akteuren getragenes Krisen- und Katastrophenmanagement, das sich gemeinsam und strategisch auf neue Schwachstellen einstellen kann.

Dazu ist laut Studie ein strategischer Prozess nötig, der Politik, Industrie und Forschung einbezieht. Dieser Prozess soll Schnittstellen und Systemknotenpunkte zwischen Energie- und Mobilitätssystem sowie von Informations- und Kommunikationstechnologien beleuchten. Dabei sollten etablierte Handlungsroutinen bei Katastrophenfällen um neue Elemente ergänzt werden und Abläufe mit Netzbetreibern, Kommunen und systemkritischen Infrastrukturen neu definiert werden.

Fünf Handlungsfelder

Die Studie identifiziert fünf Handlungsfelder. Im Handlungsfeld Elektromobilität wird der Ausbau der Ladeinfrastruktur als entscheidend eingestuft. Dieser müsse gemeinsam mit der Integration mobiler Speicher zur Stabilisierung des Netzes gedacht werden. Die Einbindung der Fahrzeugbatterien benötigt wiederum eine intelligent gestaltete Energieversorgung, die ein weiteres Handlungsfeld ist.

In den Handlungsfeldern Mobilitätsdienstleistungen und Akteurskonstellationen untersucht die Studie, wie für die Vielfalt von Verkehrsmitteln sensibilisiert oder das Thema in Bildungsplänen verankert werden kann. Im Handlungsfeld Verkehrsinfrastruktur setzen die Autoren auf flächendeckendes Mobilfunknetz entlang der Hauptverkehrsachsen, um die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Straßensensoren zu ermöglichen. Zudem betonen sie in diesem Handlungsfeld die Relevanz von baulichen Maßnahmen an Brücken, Tunneln und Straßen, da diese besonders sensibel auf die Folgen von hohen Verkehrsdichten oder Naturereignissen reagieren. (wa)

Die Studie zum Download.