Turbolader nutzen Energie aus dem Abgas, die sonst ungenutzt bliebe. Im Auspuff wird ein Turbinenrad angetrieben, das über eine Welle mit einem Verdichterrad verbunden ist. Das Verdichterrad sorgt im Motor für Ladedruck, was für den bekannten "Turbo-Boost" bei der Beschleunigung sorgt. Das hat Autoherstellern ermöglicht, kleinere, effizientere Motoren einzusetzen. Dies verbessert den Kraftstoffverbrauch und reduziert den Kohlendioxidausstoß, ohne die Leistung zu schmälern. Der E-Turbo von Garrett behält das grundlegende Konzept bei, wird aber erstmal in den Premium-Fahrzeugklassen eingesetzt. Es wird ein kleiner Elektromotor in die verbindende Welle eingefügt, der neue Möglichkeiten eröffnet.

Zum einen kann der Elektromotor die Drehzahl des Turbos erhöhen, um einen Geschwindigkeitsschub direkt ab Leerlaufdrehzahl zu ermöglichen. Damit entfällt das Loch zwischen Betätigung des Gaspedals und Einsetzen der Beschleunigung. Wird der Turbolader elektrifiziert, entfallen zum anderen Beschränkungen bei der Konstruktion. Dadurch wird die Effizienz der Turbine bei geringen Drehzahlen zum Antrieb des Kompressors priorisiert.

Energie der Auspuffgase elektrisch zurückgewinnen

Die Hinzunahme eines Elektroantriebs zum Kompensieren geringen Gasflusses ermöglicht die Nutzung eines größeren Turbos, der besser zum optimalen Betriebsbereich des jeweiligen Motors passt. Zudem kann der E-Turbo Energie der Auspuffgase, die gewöhnlich verloren geht, elektrisch zurückgewinnen. Dies geschieht mittels eines kleinen Elektromotors, der Strom erzeugt und die Hybrid-Batterie lädt. Diese Kapazität der Bereitstellung von Strom im Fahrzeug eröffnet Autoherstellern Optionen bei der Konstruktion hybrider Antriebsstränge. (ab)