Elektroautos werden günstiger sein als Verbrenner
2030 könnte bereits jeder zweite Neuwagen in Europa ein reines E-Fahrzeug sein: So lautet ein Ergebnis der Strukturstudie "BWe mobil 2019". Die Studie wurde im Auftrag der Landesagentur e-mobil BW erstellt; die Federführung hatte das Institut für Fahrzeugkonzepte des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt. Simuliert wurde der Markthochlauf der Elektromobilität bis 2030 anhand zweier Szenarien. Davon ausgehend wurden die Auswirkungen auf Wertschöpfung und Beschäftigung im baden-württembergischen Automobilcluster betrachtet.
Je nach Szenario liegt der Anteil reiner E-Fahrzeuge an den Neuzulassungen im Jahr 2030 bei 15 oder 51 Prozent. Mit dem Markthochlauf prognostizieren die Autoren sinkende Kosten für neue Antriebstechnologien. Während ein konventionelles Verbrennungsfahrzeug im Jahr 2015 noch einen Kostenvorteil von 10.000 Euro aufweist, sei es 2030 im progressiven Szenario 1000 Euro teurer als ein batterieelektrisches Fahrzeug. Dies liegt an steigenden Kosten für Effizienztechnologien sowie gleichzeitig sinkenden Kosten für Batterien.
Schneller Hochlauf kostet Arbeitsplätze
Mit der Transformation seien negative Beschäftigungseffekte im baden-württembergischen Automobilcluster verbunden, die jedoch moderat ausfallen, heißt es in der Studie. Dies gelte aber nur, wenn das Cluster bei den neuen Komponenten Marktanteile in ähnlicher Höhe wie heute gewinnen kann. Je nach Szenario ergeben sich für das Jahr 2030 Beschäftigungseffekte von +1,9 Prozent (+8900 Beschäftigte) im vorsichtigeren Szenario bis hin zu -6,6 Prozent (-30.800 Beschäftigte) im progressiven Szenario.
Landesverkehrsminister Winfried Hermann forderte, Baden-Württemberg müsse zum Leitmarkt und Leitanbieter für eine nachhaltige Mobilität werden. Nicht die Transformation zur Elektromobilität selbst gefährde die Branche, sondern verpasste Gestaltungschancen bei deren aktiver Weiterentwicklung. Die Elektromobilität auf der Basis erneuerbarer Energien biete enorme Chancen aus ökologischer und ökonomischer Sicht. Die damit verbundenen Herausforderungen müsse man gemeinsam angehen. Rund 470.000 Beschäftigte sind in Baden-Württemberg direkt oder indirekt vom Automobil abhängig. (wa)