E-Mobilität

"Elektromobilität Jena 2030" geht in die Verlängerung

Das Projekt "Elektromobilität Jena 2030" wird um fünf weitere Jahre fortgesetzt: Neben Super-Schnell-Ladern und elektrischen Fuhrparks, soll nun auch Wasserstoffanwendung geprüft werden.
19.02.2021

Das E-Mobilitätsprojekt in Jena wird verlängert.

Grünes Licht für umweltfreundliche Mobilität in Jena: Das Projekt "Elektromobilität Jena 2030" wird um fünf weitere Jahre verlängert, dies teilen die Stadtwerke Jena mit. Der Stadtrat entschied dies am Mittwoch. Darüber sollen auch künftig die Themenfelder Wasserstoff und synthetische Treibstoffe in die Arbeit aufgenommen werden. Die dazugehörige Projektgruppe vereint lokale Akteure aus Verwaltung, Wirtschaft, verschiedenen Unternehmen der Stadtwerke Jena Gruppe, Wohnungsgesellschaften und städtischen Eigenbetrieben.
 

Seit 2017 schafft das Netzwerk die Voraussetzungen dafür, dass bis 2030 mindestens 10.000 Elektroautos durch die Saalestadt rollen und herkömmliche Kraftstoffe durch elektrische Antriebe ersetzt werden. Rückenwind geben auch die steigenden Zulassungszahlen für E-Fahrzeuge: Ende 2020 waren bereits 510 Fahrzeuge vollelektrisch oder als sogenannte Plug-In-Hybride unterwegs. Das Jenaer Stromnetz sei laut Stadtwerke-Kapazitätsanalysen auf die steigende Zahl von E-Fahrzeugen vorbereitet.

Ladeinfrastruktur: Super-Schnell-Lader kommen

Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur verlagert sich nun der Schwerpunkt der Stadtwerke Energie: In den ersten Projektjahren lag der Fokus im Aufbau möglichst vieler öffentlicher Ladepunkte; mittlerweile gibt es davon 50 in Jena. Mit steigenden Zulassungszahlen im privaten und gewerblichen Bereich setzen immer mehr E-Autofahrer sowie Unternehmen auf eigene Ladesäulen. Inzwischen sind so über 100 private und gewerbliche Ladepunkte in Jena entstanden. In einem neuen Pilotprojekt loten die Stadtwerke nun aus, ob und wie Super-Schnell-Ladesäulen (so genannte High-Power-Charger) in Jena und der Region angenommen werden. An diesen Ladesäulen dauert der Ladevorgang lediglich rund zehn Minuten. Noch in diesem Jahr sollen zwei erste zentralen Super-Schnell-Lader entstehen. Würden diese gut angenommen, erfolgt ein weiterer Ausbau an weiteren Einfahrtsstraßen, heißt es in der Mitteilung weiter.

Ein weiteres Pilotprojekt ermittelt die Bedürfnisse von Mietern in Wohngebieten. In Zusammenarbeit mit Jenas Wohnungsgesellschaften ergänzen die Stadtwerke dabei die öffentlichen Ladesäulen in den Wohngebieten um persönliche Ladesäulen für Mieter von Park- und Tiefgaragenstellplätzen. Sechs solcher Ladepunkte sollen im Frühjahr 2021 entstehen, weitere folgen im Jahresverlauf. Mit den ersten drei E-Bussen begann 2020 die "Elektrifizierung" der Busse des Jenaer Nahverkehrs. Für das Jahr 2022 ist die Beschaffung weiterer E-Busse geplant.  Um beim Thema Elektromobilität mit gutem Beispiel voranzugehen, stellen sowohl die Unternehmen der Stadtwerke Jena Gruppe als auch die Jenaer Stadtverwaltung und Eigenbetriebe ihre Fuhrparks auf "elektrisch" um: In diesem Jahr zählt der Stadtwerke-Fuhrpark 28 E-Autos, 18 E-Fahrzeuge sind bei der Stadtverwaltung und fünf bei Kommunale Immobilien Jena (KIJ) im Einsatz.

Wasserstoffeinsatz wird in den kommenden zwei Jahren geprüft

Für Wasserstoff und synthetische Treibstoffe identifizierte die Projektgruppe im letzten Jahr verschiedene Anwendungsfälle, die in Zukunft theoretisch relevant für Jena sein könnten. Bis jedoch erste konkrete Maßnahmen wie der Aufbau von Wasserstofftankstellen in Jena erfolgen, bewertet die Projektgruppe deren technische und wirtschaftliche Machbarkeit. Eine Entscheidung soll in etwa zwei Jahren fallen. Darüber hinaus wird auch der Einsatz von Wasserstoff im Bereich der Wärme- und Energieversorgung untersucht. (gun)